Viele Abhänge in Leverkusen und Burscheid haben sich in den vergangenen Tagen in Schlittenpisten verwandelt.
Beliebte AbhängeWo man in Leverkusen und Burscheid besonders gut rodeln kann
Die Sonne scheint durch die kahlen Äste, der Himmel ist blau, der Oulusee zugefroren. Die Kulisse ist friedlich, wenn auch turbulent, denn viele Kinder nutzen den Schnee der vergangenen Tage, um endlich wieder Schlitten fahren zu können. Kreischend preschen sie den „Zuckerbuckel“ in Schlebusch herunter, der im Internet als Rodelparadies beschrieben wird. Ein Video der Initiative Leverkusen zeigt allerdings Aufnahmen von 2010.
Tatsächlich sehen einige Kinder in Leverkusen und Umgebung Schnee in diesem Ausmaß zum ersten Mal. Der Achtjährige Simon aus Burscheid geht zum ersten Mal in seinem Leben an diesem Samstag Schlittenfahren. Er ist begeistert von der neuen Erfahrung. „Am meisten Spaß macht es, wenn man ganz schnell ist“, sagt er hastig, bevor es auf zur nächsten Runde geht. „Die Kälte macht mir auch gar nichts aus“, ergänzt er strahlend.
Für den siebenjährigen Maximilian ist es das erste Mal Rodeln in heimischer Umgebung. „In den letzten Jahren war hier ja kein Schnee, deswegen sind wir immer in die Eifel gefahren“, erzählt sein Vater, der mit Maximilian aus Alkenrath zum „Zuckerbuckel“ gewandert ist. Dort düst der Grundschüler nun stolz mit seinem Rennauto-Schlitten den Abhang hinuter. Das leuchtend rote Gefährt ist mit Lenkrad und Bremse ausgestattet, es kann Musik spielen und in bunten Farben leuchten.
Der 13-jährige Henry ist schon Profi: „Am ersten Tag, an dem Schnee gefallen ist, bin ich sofort nach draußen gerannt und hierhin gekommen zum Schlittenfahren“, sagt er. „Am besten ist die äußere Strecke mit der Kurve.“ An diesem Tag ist Henry gemeinsam mit seinem Freund Matti, der extra aus Paderborn angereist ist, am „Zuckerbuckel“. „Wenn der Winter in Deutschland immer so schön wäre, mit blauem Himmel und viel Schnee, dann wäre er meine Lieblingsjahreszeit“, schwärmt Matti.
Die beiden Freunde haben zwei unterschiedliche Schlitten mitgebracht, einen leichteren aus Kunststoff mit einem Lenkrad und einen klassischen Holzschlitten. „Mit dem Holzschlitten geht es sehr schnell und man kann das nicht so gut kontrollieren, wir haben schon ein paar Leute fast umgefahren“, erzählen die Siebtklässler. Aber es mache mit beiden Schlitten sehr viel Spaß. Am meisten begeistere sie der Adrenalinschub am Rodeln, es sei ein bisschen wie Achterbahnfahren.
Auch Rufus, Samuel, Tilda und Lina hat es zum „Zuckerbuckel“ gezogen. „Die Strecke ist so gut, weil es nicht nur geradeaus geht, sondern auch um die Kurve. Es gibt ein paar kleine Erdhügel, über die man fliegen kann“, erklären die Kinder. Sie empfehlen, von ganz oben zu starten, denn dann fahre man länger. Den Freunden gefällt am Schlittenfahren die Abwechslung am besten und natürlich die Schnelligkeit. Immerhin hat man die Möglichkeit, zwischen vielen verschiedenen Schlitten oder auch Rutschtellern auszuwählen, bei einigen Schlitten kann man sich dazu noch überlegen, ob man lieber alleine oder zu zweit fahren möchte.
Winter in Burscheid: Rodeln neben der Pferdewiese
Während am Oulusee Rodeltouristen sogar Campingstühle aufgebaut haben, steht an der Piste in Burscheid nur der ein oder andere Picknick-Korb. Am beliebtesten scheint wohl der Abhang in Sträßchen zu sein, direkt neben einer Pferdeweide und nah der B51. Am Straßenrand parken Kölner, Bonner und Siegburger, die es zum Schlittenfahren ins Bergische verschlagen hat. „Ich bin extra aus Dortmund gekommen, um hier im Bergischen Schlitten zu fahren“, berichtet die 20-jährige Ruth.
Auch aus Leverkusen sind einige Rodler nach Burscheid gekommen. „Wir kommen aus Wiesdorf, da ist es sehr platt und man kann nirgends Schlitten fahren“, erzählt eine Familie. „Hier kann man gut Parken und es ist ein sehr schönes Ambiente mit den beiden Hängen und den Pferden.“
In der Tat scheint es die vielen Schneebegeisterten nicht nur wegen der steilen Abhänge zu den beliebten Rodelplätzen ziehen, auch die Kulisse wird ihren Einfluss haben – der zugefrorene See, umrahmt von schneebedeckten Bäumen, oder die Felder neben der Pferdeweide, die dirkt an das Eifgenbachtal grenzen.