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RRX-GleisbauprojektGroßprojekt mit unangenehmen Neuigkeiten für Leverkusens Pendler

Lesezeit 3 Minuten

Sicher über 100 Leverkusener kamen ins Forum, um sich über das RRX-Gleisbauprojekt der Bahn zu informieren. Für die S-Bahn-Pendler unter ihnen gab es unangenehme Neuigkeiten.

Leverkusen – Eigentlich dürfte es nicht so ein Akt sein, ein einzelnes Bahngleis neben einer schon bestehenden Bahnstrecke entlang zu bauen, oder? Auf solch eine Einschätzung hin kann Michael Kolle nur lachen: „Ja, wenn es so einfach wäre wie beim Straßenbau!“ Innerstädtisch in bestehenden Bahnanlagen zu bauen und das im laufenden Betrieb, der seinen Fahrplan einhalten sollte, mit Fahrzeugen, die nun mal ihre Schienen und Oberleitungen brauchen – das stellt schon eine Herausforderung dar.

Über hundert Interessierte

Um den Bürgern klar zu machen, welche Anstrengungen die Bahn mit ihrem Leverkusener 200-Millionen-Euro-Projekt bis 2024 unternehmen wird, hatte die Bahn am Montagabend in den Agamsaal des Forum eingeladen, wo zwei Dutzend Mitarbeiter für eine Informationskampagne aufgeboten wurden, die das Vorhaben dauerhaft begleiten soll und die ihren Niederschlag auch im Internet findet. Und die Leverkusener zeigten sich interessiert, hörten genau zu und fragten gezielt nach.

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„Bisher waren es sehr konstruktive Gespräche, die wir in Leverkusen geführt haben.“ Artur Wiatowski, Teilprojektleiter für den Abschnitt Leverkusen, der dessen Details mit einer Präsentation im Agamsaal erläuterte, sieht aber auch vor allem Vorteile für die Leverkusener. Und das nicht erst, wenn der Rhein-Ruhr-Express nach Fertigstellung der Gesamtstrecke bis Dortmund, also nach 2030, Leverkusen im zuverlässigen 15-Minuten-Takt mit Köln und Düsseldorf verbinden wird.

Baustelle in Zahlen

In den Ausbau für den RRX investiert die DB-Netze in Leverkusen und Langenfeld insgesamt 200 Millionen Euro. Es werden 84 Kilometer Kabel verlegt, elf Brücken und zwei neue Stellwerke gebaut, drei Kilometer Gleise neu gebaut und 19 Kilometer erneuert, 250 Oberleitungsmaste gesetzt und 24 Kilometer neuer Fahrdraht gespannt, 43000 Tonnen Schotter werden bewegt. Zuvor finden 6000 Bohrungen nach Kampfmitteln statt. (ger)

www.rheinruhrexpress.de

Schon zuvor soll der umfangreiche Schallschutz dafür sorgen, dass es an der Bahnstrecke trotz mehr Schienenverkehrs leiser wird. Vor allem zwischen den Halten Chempark und Küppersteg, wo das vierte Gleis noch fehlt. Bis zur Fußball-Europameisterschaft 2024, wenn in Düsseldorf und Köln gekickt wird, soll dieser Abschnitt auf jeden Fall fertig sein.

Die vorbereitenden Arbeiten laufen bereits am Bahnhof Mitte, im März soll der Baubeginn noch ganz offiziell begangen werden. Schon jetzt gibt es Erkundungsbohrungen nach Kampfmitteln, Leitungsverlegungen. Die Hauptarbeiten im Gleisbau sollen 2021 starten, das Bahnhofsgebäude in Wiesdorf 2022 abgerissen werden.

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Den Höhepunkt werden die Arbeiten von Sommer 2022 bis Sommerferienende 2023 erreichen, wenn die komplette Bahnstrecke zwischen Köln-Mülheim und Langenfeld 14 Monate lang gesperrt wird und die Passagiere im Schienenersatzverkehr auf Busse umsteigen müssen. Einen Vorgeschmack darauf gibt es schon dieses Jahr, in den Osterferien.

Nach gründlicher Abwägung aller Umstände sind die Planer der Bahn zu dem Schluss gekommen, dass diese radikale Lösung die wenigsten Nachteile für alle Betroffenen mit sich bringt. Vor allem für die unmittelbaren Nachbarn, denn nur so können viele größere Arbeiten tags erledigt werden und müssen nicht die Nachtruhe stören.