S-Bahnhof Leverkusen-RheindorfWer braucht Stellplätze? Autos oder Fahrräder?
Leverkusen – Die Klage über zu wenig Parkraum am Rheindorfer S-Bahnhof ist fast so alt wie die Zugverbindung selbst. Die gibt es seit 1991. Nun gibt es den Plan, 70 weitere Parkplätze am Bahnhof zu schaffen – für Autos. Bisher sind es 106. Eine Idee, die nicht jeder gut findet. Aus der Klimaliste kommt Protest: Statt neuer Parkplätze für Pkw sollten weitere überdachte und abschließbare Stellplätze für Fahrräder installiert werden, fordert Benedikt Rees. Auch damit mache man die Bahn attraktiver. Mit den als nicht ausreichend empfundenen Parkplätzen verfüge der Bahnhof in Rheindorf schon jetzt über mehr als seine Pendants in Wiesdorf und Bürrig.
Stress für Busfahrer
Schon immer wurde am S-Bahnhof in Rheindorf um jeden Parkplatz gekämpft: 2018 beschloss die Bezirksvertretung I, das Halteverbot in der Kurve der Bahnhofsschleife aufzuheben und dort Parkplätze aufmalen zu lassen. Stadtverwaltung und Wupsi hatten Bedenken, trotzdem wurde es gemacht.
Beschwerden kamen Ende 2019 von einem anderen Busbetreiber: Die Firma Hüttebräucker, die damals noch die Linie 253 betrieb, beklagte, dass ihre Busse wegen der parkenden Autos auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssten. Die Bezirksregierung wurde eingeschaltet; auf einem Ortstermin stellte sich heraus, dass die Klagen berechtigt sind. Die Bezirksregierung empfahl, wenigstens einen Teil des Parkstreifens wieder aufzugeben.
In der Stadtverwaltung wurde ein Konzept gemacht, dem im Juni 2020 fünf Stellplätze zum Opfer fielen. 2019 wurden aber drei neue Plätze auf einer ungenutzten Asphaltfläche aufgemalt. (tk)
Dass Bahn-Pendler aus dem Einzugsgebiet des Rheindorfer Bahnhofs die erste Meile nur mit dem Auto zurücklegen können, bestreitet Rees: Aus dem Stadtteil selbst komme man gut mit dem Rad dorthin; auch aus Opladen oder Wiesdorf sei er leicht mit anderen Verkehrsmitteln als dem Auto zu erreichen. Hitdorf aber könne eine bessere Anbindung an die Schiene vertragen.Zudem lägen die Parkplätze im baulichen Außenbereich, so Rees. Das Projekt widerspricht nach seinem Verständnis anderen Festsetzungen: dem Regionalplan, dem Landschafts-, dem Flächennutzungsplan. Außerdem liege das Areal im Wasserschutzgebiet.
Das könnte Sie auch interessieren:
In der Vergangenheit hatte sich vor allem die CDU für weitere Auto-Parkplätze am S-Bahnhof Rheindorf stark gemacht. Zuletzt erging aber auch der Hinweis, dass Fahrrad-Abstellplätze fehlen. Abschließbare – wie auch Rees sie jetzt will.