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Vision für Leverkusen-MitteSo könnte der neue Bahnhof in Wiesdorf aussehen

Lesezeit 3 Minuten
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18 Studierende hatten Entwürfe eingereicht, vier wurden nun prämiert.

Leverkusen – Das alte Bahnhofsgebäude in Wiesdorf kommt im Zuge der Ausbauarbeiten der RRX-Strecke weg. Doch was stattdessen an der Stelle entstehen soll, steht noch nicht fest. Erste Ideen bringt nun ein Wettbewerb, an dem 18 Studentinnen und Studenten der Hochschule Düsseldorf/ Peter Behrens School of Arts teilgenommen haben. Unter realistischen Vorgaben haben sie Entwürfe gefertigt, vier von ihnen wurden von einer Jury ausgewählt und nun Ende Oktober ausgezeichnet.

Drei neue Gebäude – mit begrünter Dachterrasse

Gewonnen haben Lea Möhlen und Phil Graalmann. Sie lassen in ihrem Entwurf drei neue Gebäude entstehen, die durch einen Betonsockel verbunden sind – mit begrünter Dachterrasse, die Aufenthaltsqualität bieten soll. Den Sockel kann man durchqueren, in diesem „Shared space“ treffen sich die Menschen. Das Fahrradparkhaus soll 700 Plätze umfassen, erklären sie.

Ein Büroturm ergänzt das Ganze. Nicht nur Beton, auch Holz ist bei ihrem Entwurf mit dabei. Wie auch bei den anderen Entwürfen. Nur Beton ist aus der Zeit gefallen: Jeder der prämierten Entwürfe arbeitet unter anderem mit Holz, bietet Platz und Luft und achtet auch auf grüne Elemente.

Bahnhofsgebäude Nummer 1 Credit Möhlen Graalmann

Der Siegerentwurf. Begründung der Jury: „Der Entwurf überzeugt insbesondere durch das Aufgreifen der ovalen Formgebung des ZOB. Die korrespondierende Formsprache zeigt, wie ein ganzheitliches, zusammenhängendes und als solches auch optisch wahrnehmbares Bahnhofsquartier entstehen kann.“

Der Siegerentwurf überzeugt insbesondere „durch das Aufgreifen der ovalen Formgebung“ des Busbahnhofs. „Die korrespondierende Formsprache zeigt, wie ein ganzheitliches, zusammenhängendes und als solches auch optisch wahrnehmbares Bahnhofsquartier entstehen kann“, schreibt die Stadt als Begründung. Neben der offiziellen Anerkennung bekommen die Preisträger 250 Euro und einen Forum-Gutschein im Wert von 100 Euro.

Manko: Entwürfe sind nicht verbindlich

Das Manko: Diese Entwürfe sind nicht verbindlich. „Sie stellen keine Entwurfsplanung für eine bauliche Umsetzung dar“, betont die Stadtverwaltung. „Sie zeigen aber eine Richtung auf, in die unsere Stadtentwicklung an dieser Stelle gehen sollte“, erklärt Baudezernentin Andrea Deppe.

Bahnhofsgebäude Nummer 2 Credit Jungermann und Foth

Platz 2. Begründung der Jury: „Das Bahnhofsgebäude öffnet mit einer eine stark inszenierten Eck-Eingangssituation in Richtung des ZOB. Das Fahrradparkhaus wiederum ist eingelassen in einen begehbaren begrünten Hügel. Die Gebäude haben jeweils für sich einen sehr hohen Wiedererkennungswert und verleihen dem Ort eine ökologische Identität.“

Bahnhofsgebäude Nummer 3 Credit Heinrich und Burazin

Ebenfalls Platz 3. Begründung der Jury: „Der Entwurf zeichnet sich dadurch aus, dass er sich in hohem Maße sowohl funktional als auch städtebaulich in die Umgebung einfügt. In Kombination mit unterschiedlichen Transparenzen der Fassaden sind sehr klare Wegeverbindungen und nachvollziehbare Orientierungswege erkennbar. “

Bahnhofsgebäude Nummer 3 Credit Rosteck und Dilbirligi

Platz 3. Begründung der Jury: „Besonderes Merkmal dieses Entwurfs ist die Betonung des Themas Nachhaltigkeit durch die Fassadenbegrünung des Fahrradparkhauses. Der Entwurf unterscheidet in Höhe, Fassade und Funktion zwischen Bahnhofsgebäude und Fahrradparkhaus, wodurch eine klare städtebauliche Struktur gelingt. “

Der Stand der Dinge sieht aktuell vor, dass das derzeitige Bahnhofsgebäude in Wiesdorf ab 2022 abgerissen werden soll. Die Deutsche Bahn stelle eine Übergangslösung in Form einer Überdachung, beschreibt Deppe. Aber: „Wenn wir ein multifunktionales Bahnhofsgebäude haben wollen, müssen wir Investoren für dieses Projekt begeistern.“ Die es allerdings noch nicht gibt.

2023 soll der Neubau begonnen werden

2023 soll mit dem Neubau begonnen werden, plant die Stadt Leverkusen. Die Projektentwicklung müsste allerdings jetzt schon starten, sagt die Stadt. Förderanträge sollen nächstes Jahr gestellt werden, erklärt Stefan Karl, Leiter der Stadtplanung. Bereits im Haushalt eingestellt sind knapp 3 Millionen Euro für das Fahrradparkhaus, das Grundstück selber befindet sich im städtischen Eigentum.

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Dezernentin Andrea Deppe zeigte sich von den studentischen Entwürfen begeistert. Nachdem der Busbahnhof einen Architekturpreis erhalten hatte, habe das „bestimmte Ansprüche“ gestellt. „Wir müssen neue Akzente setzen“, forderte Oberbürgermeister Uwe Richrath bei der Preisverleihung.

Die Entwürfe der neun Teams (hier online einsehbar) werden für die kommenden vier Wochen, vom 1. bis 26. November, im Foyer des Elberfelder Hauses in der Hauptstraße 101, 51373 Leverkusen ausgestellt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 13 Uhr, und Montag bis Donnerstag, 13.30 bis 16 Uhr.