Stadtverwaltung und Wupsi erklären, warum sie von einer Shuttle-Lösung für die Auslagerung absehen wollen.
GGS Morsbroicher StraßeLinienbus statt Shuttle für Leverkusener Grundschüler

Die Schlebuscher Grundschule wird umfassend umgebaut und modernisiert.
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Im Dezember 2021 hat der Stadtrat beschossen, dass die Grundschüler der Schlebuscher GGS Morsbroicher Straße während der Umbauzeit von geplanten zweieinhalb Jahren mit einem Shuttlebus zum Ausweichquartier an der Merziger Straße gefahren werden sollen. Ein um zwei Kilometer verlängerter Schulweg sei für Kinder unter zehn Jahren „nur mit einer Shuttle-Lösung hinzubekommen“, hatte etwa Stefan Baake (Grüne) gesagt.
Straßen nicht für Busse befahrbar
Der Realitätscheck aber hat gezeigt: Die Shuttle-Lösung ist wenig sinnvoll. „Wir mussten feststellen, dass wir sowohl bei der Abfahrt als auch bei der Ankunft keine Möglichkeit haben, mit einem regulären Bus diese engen Straßen zu befahren“, erklärt Georg Blömacher von der Wupsi dem Schulausschuss. Dadurch müssten die Start- und Endpunkte des Shuttles an die jeweils nur wenige Meter entfernten Bushaltestellen gelegt werden.
„Was es bedeutet, wenn viele Schüler alle zur gleichen Zeit zu einem Shuttle an einer Bushaltestelle zusammenkommen, haben wir bei der flutbedingten Auslagerung der Remigiusschule gesehen“, erinnert sich Andrea Werner vom Fachbereich Schulen. Das Gedrängel habe ihr viele Sorgen bereitet. Hinzu kommt, dass in der für die Grundschüler interessanten Zeit zwischen 7.30 und 8.15 Uhr fünf verschiedene Buslinien in sehr dichter Taktung ohnehin genau die gefragte Strecke fahren. Wie Blömacher versichert, auch mit freien Kapazitäten.
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Mit dem Bus zum Sport
Wenn die Stadt nun die Kinder mit dem kostenfreien „Prima-Ticket“ ausstattet und sie die Linienverbindungen nehmen, habe das für alle Seiten Vorteile, erklärt Werner: Die Kinder müssen nicht zu einer festen Uhrzeit an einem festen Ort sein. Zumal die Schule eine flexible Anfangszeit zwischen 8.10 und 8.30 Uhr pflegt und auch das Unterrichts- beziehungsweise OGS-Ende variiert. Kinder könnten auch an anderen Haltestellen zusteigen und das Gedränge würde minimiert. Außerdem will die Schule die Sporthalle am alten Standort weiter nutzen – wenn alle Kinder ein Busticket haben, können sie dieses auch für die gemeinsame Fahrt zum Sport oder auch für Ausflüge nutzen.
Der Shuttlebus ist nicht mehr unsere erste Wahl
Kurzum: „Sie haben hier zwar etwas anderes entschieden, aber der Shuttlebus ist nicht mehr unsere erste Wahl“, sagt Werner den Mitgliedern des Schulausschusses. Der Plan wurde auch bereits den Eltern- und Schulvertretern vorgestellt. „Wir müssen sicher noch nachjustieren, aber am Ende haben alle Eltern den Daumen hoch gezeigt“, berichtet Werner. Natürlich haben noch Eltern Bedenken, ihre Grundschüler mit einem Linienbus fahren zu lassen, zumindest für den Anfang soll ein Begleitungskonzept erarbeitet werden. Außerdem bestehe zum Beispiel der Wunsch, eine Buslinie einzuführen, die auch Kinder aus den Bereichen Edelrath, Neuenberg und Leimbacher Berg ohne Umsteigen zur Merziger Straße bringen kann. „Für den Vormittag zeichnet sich da bereits eine Lösung ab“, verspricht Blömacher.
Daumen hoch zeigen dann auch die Politiker. „Ich habe selten erlebt, dass ein Auftrag so dezidiert angegangen wurde, häufig müssen wir in der Politik den Dingen nachlaufen. Aber das ist überzeugend“, lobt Bernhard Marewski (CDU). „Jetzt noch auf einen Shuttlebus zu bestehen, wäre nicht mehr sachgerecht“, stimmt Alexander Finke zu, dessen SPD den Antrag gestellt hatte. Rund eine Million Euro hätte der Shuttle kosten sollen. Die Stadtverwaltung will nun zunächst mit der Schule genau prüfen, wo die betroffenen Schülerinnen und Schüler wohnen und dann mit der Wupsi in weitere Planungen einsteigen. Nach den Sommerferien soll der Betrieb am neuen Standort starten.