Kinder im DorfmittelpunktSchlebuscher Kindertag – Goldschürfen in der Fußgängerzone
Kinder schrecken nicht davor zurück, sich schmutzig zu machen. Beherzt langen die Jungen und Mädchen mit den Händen in das kalte Wasser hinein, das vom Sand schon ganz trüb ist. Einfacher geht es natürlich mit einem Sieb. Auf dem Boden des Behälters kommt in dem ganzen Dreck in Kinderaugen pures Gold zum Vorschein.
Sachte werden die Partikel in einen Plastikbecher umgefüllt, nichts soll verschwendet werden. Stolz geht Moritz mit seiner Ausbeute zu Elvir Zaganjor. „18 Gramm. Toll! Hier hast du deine Urkunde“, sagt dieser und gibt dem Jungen ein Blatt Papier in die Hand. Moritz aber hat ein Auge auf ein Kartenspiel geworfen – sein Lohn fürs Goldschürfen.
Allzu frische Temperatur
Natürlich ist es kein richtiges Gold, das die VR Bank jedes Jahr am Schlebuscher Kindertag im Wasser versenkt. „Es sind angemalte Steine oder Katzengold“, sagt Bankangestellte Renate Balzer. „Für ihr Gold dürfen die Kinder sich etwas aussuchen, Malbücher, Stifte oder kleines Spielzeug.“ Renate Balzer zieht die Schultern hoch. In der Fußgängerzone weht ein frischer Wind. „Letztes Jahr war mehr los. Da war es aber auch wärmer“, sagt sie.
Tatsächlich scheint das wechselhafte Wetter einige Besucher am Samstag abzuhalten. Die Fußgängerzone ist mäßig gefüllt. Vom Lindenplatz bis Arcadenplatz klaffen einige Lücken. Es war schon mal mehr los am Schlebuscher Kindertag. Der einzige Aussteller, der sich wahrlich nicht beklagen kann, ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft.
Dutzende Kinder lachen und schreien auf der Hüpfburg, viele stehen noch draußen und warten, bis sie am Zug sind. Siegfried Tandetzki schaut zufrieden. „Wir sind jetzt zum 15. oder 20. Mal hier. Für nächstes Jahr haben wir bereits einen Termin bekommen. Wir wollen den Kindern etwas Gutes tun“, sagt der DLRG-Ausbilder. Die Hüpfburg sei auf jeder Veranstaltung der Renner.
Kein mangelnder Nachwuchs bei DLRG Leverkusen
Ohnehin könne sich die DLRG in Leverkusen nicht über mangelnde Nachfrage beschweren. Für die vereinseigenen Schwimmkurse gibt es lange Wartelisten. Auf die erfolgreiche Anmeldung zum Seepferdchen-Kurs müssen Eltern teils drei Jahre warten.
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„Man muss dazu sagen, dass es Eltern gibt, die sich bereits dann anmelden, wenn das Kind noch im Bauch ist“, sagt Siegfried Tandetzki. Für die Kurse im Anschluss am Seepferdchen gibt es ebenfalls lange Wartelisten. Jugendliche, die es bis zum Rettungsschwimmer geschafft haben, können dann selbst am Beckenrand stehen und andere unterrichten, sagt Maik Willeke.
„Bei uns ist der Nachwuchs da.“ Das kann Ercihan Kurt für seinen eigenen Verein auch so unterschreiben. Daher beunruhigt es dem Geschäftsführer des SV Schlebusch auch nicht, als er sich während einer längeren Durststrecke am Samstag hinsetzen kann. „Es waren viele Kinder hier, die auf die Torwand schießen wollten“, sagt er gelassen.
Kleine Talentschau
Der Kindertag ist für den Fußballfan auch eine kleine Art von Talentschau: „Ein paar Kindern haben wir gesagt, dass sie zu uns zum Training kommen sollen.“ 23 Teams im Jugendbereich hat der Verein derzeit, darunter auch Mannschaften, die explizit leistungsorientiert an den Ball gehen. Grundsätzlich ist aber jedes Kind, ob fußballerisch talentiert oder nicht, beim SV Schlebusch willkommen.
Die Jugendarbeit sei ein gesellschaftlicher Beitrag, sagt der Geschäftsführer. Wie Vorstandsmitglied Britta Kedeinis erzählt, würde Fußball als Mannschaftssport auch auf die spätere berufliche Karriere vorbereiten. „Früher waren Einzelkämpfer gefragt und heute Teamplayer.“