Die Hugo-Kükelhaus-Schule ist in der Prioritätenliste nicht vorwärts bekommen, dennoch soll es hier bald Bewegung geben.
SchulentwicklungsplanLeverkusens Förderschule wartet schon lange auf Ausbau
Das Bild, das die Stadtverwaltung selbst malt, ist durchaus düster: „Die Schulplatzversorgung in Leverkusen ist gefährdet. Noch drastischer ist die Situation der Versorgung mit Sportkapazitäten“, beginnt die Begründung für den „Schulentwicklungsplan“. Dabei handelt sich um die Liste der Baustellen, die die Stadt in nach Prioritäten sortiert abarbeiten will. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 400 Millionen Euro.
23 Schulbaumaßnahmen sind aktuell im Bau oder in der Planung. Und wo bei beschränkten Personal- und Finanzkapazitäten Prioritäten gesetzt werden müssen, gibt es immer auch Verlierer.
Bernhard Marewski (CDU) hat in der aktuellen Liste die Hugo-Kükelhaus-Schule als Verlierer ausgemacht. Schon in einer Vorlage aus dem Jahr 2015 sei der Ausbaubedarf für die Förderschule festgeschrieben, das angrenzende Grundstück werde seit 2009 freigehalten. Ein Teil der Schule ist seit Jahren in Container in der Straße Im Bühl am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ausgelagert. Doch bislang hat es der Erweiterungsbau nicht über die Planungsstufe „Grundlagenermittlung“ hinausgeschafft.
Stark gestiegene Anmeldezahlen
„Wir waren kurz vor der Flut schon einmal kurz davor, auszuschreiben“, sagt Andrea Werner vom Fachbereich Schule. Dann aber musste das Projekt wegen der akuten Flutsanierungen an städtischen Schulen zurückgestellt werden. „Aber ein Stück weit hat uns das auch geholfen, weil seitdem die Anmeldezahlen nochmal stark angestiegen sind“, sagt Werner. So wurden die Vorplanungen noch einmal an den größeren Platzbedarf angepasst. Diese sollen auch bald der Politik vorgelegt werden.
Außerdem stellt Andrea Werner in Aussicht, dass Baumaßnahmen bald mehr Tempo aufnehmen könnten. „Wir wollen im nächsten Turnus einen Schulbaubeschleunigungsplan einbringen, da ist auch die Kükelhaus-Schule vorgesehen.“ Durch die Vergabe an Totalunternehmer sollen die Baustellen schneller abgearbeitet werden, das müsse aber noch final zwischen Finanz- und Bauverwaltung abgestimmt werden. „Das Problem ist, dass dafür zu einem sehr frühen Zeitpunkt Mittel zur Verfügung stehen müssen.“
Zentrale Auslagerungsschule
Eine Beschleunigung wäre dringend notwendig: Neben den 23 Schulbauten in der Planung oder im Bau stehen weitere zwölf Projekte in der Priorität 1 (kurzfristig dringend erforderlich). Jeweils sieben weitere gibt es in den Kategorien 2 und 3, denen ein bisschen mehr Zeit eingeräumt werden muss.
Bei Aus- und Neubau von Schulgebäuden stellt sich immer die Frage: wohin mit der Schulgemeinschaft? Teilweise werden Kollegium, Schülerinnen und Schüler in Containeranlagen oder andere Gebäude ausgelagert, teilweise wird der Bau im laufenden Betrieb realisiert.
Bei der Fülle an Projekten würde es sich durchaus anbieten, einen „zentralen Auslagerungsschulstandort“ zur Verfügung zu haben, in dem wechselweise Schulen übergangsweise unterkommen können. Wie weit die Stadt bei diesen Überlegungen sei, will Valeska Hansen (FDP) wissen. Die Idee werde weiter verfolgt, bestätigt Werner. „Aber es ist schwierig, ein passendes Grundstück zu finden.“ Der Standort müsste aus allen Stadtteilen gut zu erreichen sein, die Akzeptanz für lange Fahrwege sei aus Erfahrung gering. Außerdem haben die Schulen der Stadt ganz unterschiedliche Größen und Anforderungen, die sich schwer in einem Gebäude vereinbaren lassen.