Binnen fünf Jahren wurde die evangelische Senioreneinrichtung auf einen heutigen Standard gebracht.
Seniorenwohnheim modernisiertNeue Tagespflege in Leverkusen-Alkenrath

Das aus- und umgebaute Hertha-von-Diergardt-Haus, Seniorenwohnheim der Diakonie in Alkenrath, an der Geschwister-Scholl-Straße.
Copyright: Bert Gerhards
Ein Altenwohnheim umzubauen und grundlegend zu modernisieren, ist die eine Sache. Dies im laufenden Betrieb zu tun, eine ganz andere. Was dies bedeutet, haben die Bewohner und Beschäftigten des Hertha-von-Diergardt-Hauses in Alkenrath während der vergangenen fünf Jahre erlebt, in denen Lärm, Schmutz, ständige Umzüge innerhalb des Hauses und andere Störungen der gewohnten Ruhe das Leben und Arbeiten in der Senioreneinrichtung beeinträchtigten. Jetzt ist es geschafft. Und das wurde gefeiert.
Mit einem Neujahrsempfang, zu dem die Evangelische Senioreneinrichtungen gGmbH, wie der konfessionelle Zusammenschluss von Altenzentren seit Anfang 2021 nun heißt, eingeladen hatte, wurde der Projektabschluss nun in der Cafeteria des Neubaus an der Geschwister-Scholl-Straße gebührend gefeiert. Es sei eine wichtige Weichenstellung und Weiterentwicklung für die Einrichtung gewesen, fasste Geschäftsführerin Ute Knoop das Projekt aus diesem Anlass zusammen. Es habe den Zusammenhalt gestärkt und dazu geführt, den Bewohnerinnen und Bewohnern ein behagliches Zuhause zu schaffen.
Knappe drei Jahre waren für den Um- und Erweiterungsbau geplant gewesen, woraus dann über Pandemie, Engpässen im Baugewerbe und manchen Überraschungen im konkreten Umbau doch fünf Jahre geworden sind und die Kosten sich auf schließlich neun Millionen Euro summierten. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Aus dem vor über 60 Jahren gegründeten Altenwohnheim ist eine Einrichtung geworden, die den heutigen Ansprüchen gerecht wird.
Mehr Einzelzimmer, moderne Technik
Aus vormals 54 Einzel- und 30 Doppelzimmerplätzen sind 66 Plätzen in Einzel- und 18 in Doppelzimmern geworden, unterm Strich 83 Wohnplätze plus ein Ausweichzimmer. Ein Bauteil wurde 2018 sukzessive abgerissen und dort der Neubau errichtet, mit neuer Großküche, Cafeteria, Sonnenterrasse und Aufenthaltsbereichen.
2021 folgte in einem nächsten Abschnitt der Umbau von Doppel- zu Einzelzimmern, die nun jeweils ein eigenes Bad erhalten haben. Hinzu gekommen sind Pflegearbeitsräume. Im letzten Bauabschnitt wurde mit Umbauten die Errichtung der teilstationären Tagespflege geschaffen, die vor wenigen Wochen, im Dezember 2022, ihren Betrieb aufgenommen hat. Bisher werden acht der 15 Tagespflegeplätze in Anspruch genommen.

Mit einem Neujahrsempfang wurde die Neueröffnung des Hertha-von-Diergardt-Hauses in Alkenrath begangen, am Rednerpult Geschäftsführerin Ute Knoop.
Copyright: Bert Gerhards
Mit einem Tag der offenen Tür will das Hertha-von-Diergardt-Haus am Samstag, 21. Januar, von 11 bis 15 Uhr für das neue Angebot in Alkenrath werben, das tagsüber eine qualifizierte Betreuung Pflegebedürftiger anbietet. Dabei werden die Räume gezeigt, das Konzept erläutert und es wird die Möglichkeit eröffnet, Schnuppertage zu vereinbaren.
Natürlich ist die Modernisierung des Wohnheims, das bei seiner Gründung 1960 durch den Verein Evangelische Altersheime Leverkusen noch von seiner Namenspatronin persönlich mit finanziert worden ist, in jeder Weise auch technisch auf den heutigen Stand gebracht worden, ob beim Aufzug, der Heizung, Lüftung oder Lichtrufanlage, technischen Einrichtungen, Pflegebetten und Möbeln. Und selbstverständlich gibt es jetzt auch ein WLAN-Netz.
Speziell für die neue Einrichtung der Tagespflege, die im Stadtteil Alkenrath benötigt wird, flossen auch Spenden in das Projekt ein, unter anderem 32.000 Euro von der Deutschen Fernsehlotterie. Allein für die Tagespflege steht nun eine Fläche von 270 Quadratmetern plus Terrasse bereit.
Eine würdige Verabschiedung
Dies alles zu feiern, sollte für den Neujahrsempfang in der Cafeteria genug Anlass gewesen sein. Doch darüber hinaus wurde mit Reden, musikalischen Beiträgen junger Musikschüler und Bewirtung auch noch ein Abschied gefeiert: Harald Kampmann, Pfarrer im Ruhestand, hat im Herbst nach 28 Jahren seine Tätigkeit im Aufsichtsrat der Evangelischen Senioreneinrichtungen Leverkusen beendet. Er hatte die Modernisierung der Einrichtung in Alkenrath vorangetrieben, ebenso die Einrichtung der Seniorenbegegnungsstätte am Aquilapark in Küppersteg und den Bau des Seniorenzentrums Bürrig mit seinen 120 vollstationären Plätzen.
Ausführlich würdigten Ute Knoop, Kampmanns Nachfolger an der Spitze des Aufsichtsrates, Hans-Jörg Schäfer, vormals Vorstand der Volksbank Rhein-Wupper, und Superintendent Bernd-Ekkehart Scholten das Wirken des Kirchenmannes, der sich im Alter nach etwas ruhiger Zeit mit seiner Frau gesehnt hat. „Seine Präsenz und seine Tatkraft waren unermüdlich und mit Humor, Besonnenheit und der Kunst des Zuhörens gefüllt“, lautete nur einer von vielen Sätzen, die zu seiner Würdigung ausgesprochen wurden.