Serie „Corona-Kunst“Burscheider erschafft „Blattmenschen“ - Sehnsucht nach Umarmung
Burscheid – Was macht die Corona-Krise mit uns? Auf die Suche nach der Antwort auf diese Frage begeben sich seit Monaten viele Menschen. Und darunter sind auch zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, haben sie doch einen exklusiven Zugang zu Themen wie diesem. Zu Themen, die diese Welt bewegen. Wir stellen sie nacheinander in loser Reihenfolge vor – und zeigen heute die Skulpturen Heinz-Peter Knoop aus Burscheid.
Philosophische Fragen
Heinz-Peter Knoop ist bekannt in der Region, gehört städteübergreifend auch zum Verein Solinger Künstler und engagiert sich im und für den Kulturverein Burscheid. Ihn treiben philosophische Fragen um. Und er fertigte in der bisherigen Zeit der Pandemie seine so genannten „Blattmenschen“.
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Sie umarmen sich. Sie regen zum Nachdenken an: Warum vermissen wir unser Gegenüber? Die Corona-Zeit halte es auf Distanz. „Alle, die dieses Gegenüber bisher nicht vermisst haben, merken nun auch: Es fehlt. Unsere gesamte „Mitwelt“ fehlt.“ Und dass es bei Heinz-Peter Knoop ausgerechnet Blattmenschen mit entsprechenden Formen und Silhouetten sind, hat einen Grund: „Blätter zeigen uns jährlich das Werden und Vergehen.“
Maximale Annäherung
Genau genommen sind diese Wesen eine Fortführung des Themas „Gegenüber“, das der kreative Burscheider, der seit knapp 46 Jahren künstlerisch aktiv ist als Bildhauer und Grafiker, im Jahr 2016 erstmals in seinen Skulptur-Arbeiten aufgriff. „Und jetzt ist das Thema durch die Pandemie noch deutlicher geworden.“ Immer schon ging es bei Heinz-Peter Knoop um seltsame Formen und Gestalten, die sich umarmen, umgarnen, umspielen. Die sich direkt berühren oder doch maximal annähern. Die aneinandergelehnt dastehen. Miteinander im Tanz versunken zu sein scheinen. Und die damit genau das verkörpern, was den Menschen derzeit fehlt. Was ihnen untersagt ist. Und was sie sich doch so sehr wünschen – weil es eben um Menschen geht. Um Menschliches.
Ausstellungsserie geplant
Hein-Peter Knoop hofft, dass er seine Arbeiten demnächst im Burscheider Badehaus öffentlich zeigen kann. Für das organisiert er ohnehin eine Ausstellungsserie.
Und dort sollte im März eigentlich auch eine Jubiläumsschau anlässlich des zehnten Jahres stattfinden, in dem diese besondere Einrichtung in der Musikstadt als Ausstellungsort genutzt wird. „Ich hoffe, es ist bald möglich“, sagt er. Damit die Menschen ihr Gegenüber wieder sehen und damit sie auch der Kunst wieder direkt gegenüberstehen können.
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