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Serie „Kunst-Einblicke“Die Welt außerhalb des eigenen Kosmos

Lesezeit 2 Minuten

Das Aquarell „Blickrichtung“ des Künstlers Jürgen Klauke hat zweifelsohne einen Bezug zur aktuellen Situation.

  1. Derzeit werden im Museum Morsbroich Werke aus der Sammlung des Hauses gezeigt.
  2. Wir stellen regelmäßig einige der Arbeiten vor und erzählen etwas dazu.
  3. Heute geht es um ein Aquarell Jürgen Klaukes mit dem Namen „Blickrichtung“.

Leverkusen – Einen faszinierenden Einblick in die zeitgenössische Kunst ebenso wie in die Sammlung des Hauses gewährt die Ausstellung „1:1“, die aktuell im Museum Morsbroich zu sehen ist. Wir stellen in einer kleinen Serie einige der Arbeiten vor. Heute an der Reihe ist das Bild „Blickrichtung“ des aus Cochem an der Mosel stammenden Künstlers Jürgen Klauke.

Bezug zur Gegenwart

Es gehört zwar nicht zu den größten Arbeiten, die derzeit in Morsbroich gezeigt werden. Vielmehr muss man es vielleicht sogar ein wenig suchen, bis man es an den Wänden der Ausstellung findet. Aber es gehört zweifelsohne zu den Werken, die einen direkten Bezug zur aktuellen Situation haben, denn: Klaukes Aquarell zeigt eine in einem schwarzen Gebilde sitzende, nicht näher definierte Figur, die dem Betrachter wie hoffnungs- und hilflos eingeschlossen vorkommt. Ihr Blick geht zur linken Seite hin durch eine Art Fernrohr hinaus – so als betrachte sie die für sie unerreichbare oder nicht betretbare Welt außerhalb ihres eigenen, engen Kosmos. In Zeiten der Corona-Pandemie mit Kontaktsperren, Abstandsgeboten und Lockdowns wirkt dies natürlich hochaktuell.

Elemente der Science-Fiction

Darüber hinaus verarbeitete Klauke auch Elemente der Science-Fiction, denn die isolierte Figur gemahnt gleichzeitig an einen Astronauten, der aus seiner kleinen Sicherheitskapsel heraus ins Weltall blickt. Und: Der sehnsüchtige Blick nach außen in einer Situation, in der jegliche Aktion ausschließlich nach innen gerichtet sein kann, birgt natürlich auch eine psychologische Komponente. Eine Anspielung auf die Psyche des Menschen, die stets zwischen Innen- und Außenwelt pendelt. Zwischen Bewusstem und Unbewusstem. Zwischen der Interaktion mit der Gesellschaft und den exklusiven Einblicken ins eigene Ich, die nur dem Individuum erkennbar sind.

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