AboAbonnieren

Sommerfest im BunkerBildende Künstler, Theaterleute und Nachbarn feiern gemeinsam

Lesezeit 3 Minuten
Schauspieler spielen eine Szene.

Das Junge Theater führte Szenen aus dem „Sommernachtstraum“ beim Sommerfest im Bunker auf.

Das Junge Theater Leverkusen und das Team des Künstlerbunkers begeistern mit Darbietungen am Sommerfest

Fröhliches Treiben herrscht vor dem Straßenkomplex am Jungen Theater Leverkusen und Künstlerbunker. Tische und Bänke säumen den Gehsteig. An einem Tischkicker schießen Jugendliche ein Tor nach dem anderen und die Dosen der Station Dosenwerfen fallen unter den Treffern der Kinder scheppernd zu Boden. Es gibt Waffeln, Zuckerwatte und Kaffee gegen eine Spende und leckeren Burger vom Burgerauto. Selbst einige Trödelstände locken Besucher an.

Künstler und Nachbarschaft veranstalten gemeinsam ein Sommerfest

Immer wieder schlendern die Menschen die Straße entlang und verweilen einen Augenblick. Es ist Sommerfest im Bunker. In einer Gemeinschaftsaktion haben das Junge Theater Leverkusen, der Künstlerbunker und die Nachbarschaft ein buntes Programm auf die Beine gestellt. „Wir haben uns alle gemeinsam zusammengesetzt, das Theater, die Nachbarschaft und wir und das Fest geplant. Da kamen dann nach und nach die Ideen zusammen,“ erzählte Katharina Meierjohann, Mitvorstand des Künstlerbunkers.

Sie selbst und die im Bunker tätige Künstlerin Britta Reinhardt präsentierten an dem Tag in ihrer Galerie Arbeiten von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 5 und 15 Jahren.

Kunstangebot begeistert die Kinder

Diese waren an Wochenenden unter der Anleitung von Reinhardt in ihrem Atelier entstanden. Und das Angebot wird gerne genutzt. „Ich finde es gut, hier zu malen“, sagte Pia, neun Jahre, die regelmäßig mit ihrer sechsjährigen Schwester hierherkommt. „Besonders gut ist, dass man hier auch mal klickern darf, ohne dass das schlimm ist und dass ich hier Spaß haben kann. Die anderen Kinder sind auch so toll.“

Auch die Mutter der Mädchen ist begeistert. „Das Angebot ist mega. Die Kinder können sich hier unter professioneller Anleitung frei austoben, bekommen Tipps vom Profi. Es gibt kein richtig oder falsch. Sie sind kreativ aus sich heraus, ohne Vorgaben.“ Das Malangebot wurde rege genutzt, die Räume waren voll „Die Ausstellung und das Kunstangebot an die Kinder ist ein Dankeschön an die Allgemeinheit, dass wir durch Steuergelder unterstützt werden“, erklärt die Künstlerin. „So können wir der Gesellschaft etwas zurückgeben. Wir möchten, dass hier alle Generationen zusammenkommen, sich begegnen und einen unbefangenen Zugang zur Kunst bekommen.“

Ein Sommernachtstraum bringt Publikum zum Lachen

Ursprünglich war die Ausstellung mit den Arbeiten nur für den 30. Juni geplant. Sollten jedoch Kitas oder Schulklassen noch Interesse daran haben, sich die Ausstellung bis zum 5. Juli anzuschauen, können sie sich kurzfristig per E-Mail im Kulturbunker melden.

Aber auch das Junge Theater hatte einen kreativen, unterhaltsamen Beitrag auf Lager. In Improvisationstheaterform präsentierte die Truppe einen Teil des „Sommernachtstraum“ von Shakespeare. Das Publikum saß vor dem Theater auf den Bänken und amüsierte sich. Eine Erzählerin verlas den Text und erklärte jeweils, was die Darstellerinnen und Darsteller sagen und tun sollten.

Publikum war Teil der Vorstellung

Das Publikum wurde ebenfalls eingebunden. Eine Hofnärrin hielt jeweils Schilder mit Anweisungen in die Höhe, wie etwa Applaus oder Zwischenrufe wie, „Boooo“ oder „Ahhhh“.

So wurde das Publikum Teil der spontanen Inszenierung. In lustigen Kostümen übernahm auch der ein oder andere Mann eine Frauenrolle und umgekehrt.

Da am 30. Juni auch der Tag der Architektur in NRW war, nutzte die Landschaftsarchitektin Yvonne Göckemeyer, die genau gegenüber dem Theater wohnt, die Gunst der Stunde und präsentierte Interessierten den Wandel der Außenanlage des Theaters von 2020 bis heute.

Außenbereich des Theaters wird neu gestaltet

Vor vier Jahren war es nicht mehr als ein Fleckchen „Autobahngrün“, wie sich Göckemeyer ausdrückte. Blüten waren kaum zu finden. Sie sprach damals das Theaterteam an und rannte mit ihrem Angebot, die Anlage ansprechender zu gestalten, offene Türen ein. Kurz vor dem Winterlockdown 2020 wurden die Grundlagen für eine bienen- und insektenfreundliche Bepflanzung gelegt. Vier Jahre später ist es nun ein kleines Paradies.

info@kuenstlerbunker-lev.de