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Soziales ProjektDas steckt hinter Leverkusens „Ort der Generationen“

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt einen Computerentwurf eines Geländes mit mehreren Gebäuden, Grünflächen und Bäumen.

Das ist der Architektenentwurf für die neue Jugendwerkstatt im Westen der Realschule am Stadtpark.

Jetzt ist auch die Förderung da: Mit den gut fünf Millionen Euro, die von der Kölner Bezirksregierung an die Stadt ausgeschüttet werden, nimmt ein soziales Kernprojekt für Wiesdorf Gestalt an.

Bisher liegt die offene Jugendwerkstatt in beengten Räumen an der Dhünnstraße. Der Bedarf ist groß, betont Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Die Bildung und gezielte berufliche Förderung von sozial benachteiligen Jugendlichen ist ein besonders wichtiges Anliegen. Ich freue mich, dass durch die Förderung nun die gemeinsame Werkstatt als ‚Ort der Generationen‘ und zukunftsweisendes Bildungszentrum neu entstehen kann“, kommentiert er den Förderbescheid, den er kürzlich in der Kölner Zeughausstraße von Regierungspräsident Thomas Wilk entgegennahm.

So viele junge Leute wie sonst nirgends

Dass die Jugendwerkstatt auch nach dem Ausbau nach Wiesdorf gehört, ergibt sich nach Ansicht der Stadtverwaltung schon daraus, dass im westlichen Teil rund 19 Prozent der Bewohner unter 18 Jahre alt sind – so viele wie nirgends sonst in Leverkusen. Dazu kommt, dass fast jeder zweite dieser jungen Leute von Sozialtransfers abhängig ist.

Die Jugendwerkstatt ist Anlaufpunkt für junge Erwachsene ab 16 Jahren, die entweder noch keinen Schulabschluss haben oder keinen Ausbildungsplatz. Auch wer noch in der Findungsphase ist, findet in der Einrichtung Unterstützung. Besondere Auswahlkriterien gibt es nicht – vielmehr gilt das Windhund-Prinzip: „Wer zuerst kommt, bekommt einen Platz, wenn vorhanden.“ Das bedeutet: Eine Vergrößerung der Werkstatt, die von der Stadt mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland getragen wird, ist erforderlich.

Ganz wichtig: der „Stützlehrer“

Während ihres Jahres in der Jugendwerkstatt machen die jungen Leute ein dreiwöchiges Praktikum, mindestens. Dazu kommt eine Berufsberatung und ein Bewerbungstraining, bei dem der „Stützlehrer“ eine wichtige Rolle spielt. Auch die Eltern sind Bestandteil des Konzepts der Jugendwerkstatt. Am Ende soll für Schüler ein Abschluss der Klasse 9 oder 10 stehen. Oder eben der passende Ausbildungsplatz und der Start ins Berufsleben.

Das Zusammengehen mit der vom Job-Service Leverkusen betriebenen Umweltwerkstatt an der Rathenaustraße neben der Realschule am Stadtpark bietet sich nach Ansicht der Stadtverwaltung an. Die Einrichtungen haben eine ähnliche Zielgruppe, sie arbeiten überdies schon länger zusammen.

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Dass auch der Dampfbahn-Verein in dem Neubau unterkommen soll, erklärt sich aus den weiteren Plänen für den zentralen Wiesdorfer Stadtpark. Er soll deutlich aufgewertet werden. Auch der Ausbau der benachbarten Realschule zur einzigen in der Stadt mit Ganztagsangebot und eine Aufwertung des Stadtteil-Treffs Doktorsburg gehört zum Gesamtkonzept. Für alles sind Fördermittel beim Land beantragt. Regierungspräsident Wilk dürfte also nicht das letzte Mal Geld verteilt haben.