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Streit um Kita für SteinbüchelWas mit einem sozialen Zentrum besser werden soll

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Das Gleiche nochmal sollte in Steinbüchel entstehen. Aber CDU und SPD haben andere Pläne.

Leverkusen – Nach ihrer Ablehnung für eine spiegelgleiche zweite Kita an der Steinbücheler Heinrich-Lübke-Straße haben SPD und CDU im Kinder- und Jugendhilfeausschuss einen gemeinsamen Gegenvorschlag vorgelegt.

Die beiden Parteien wünschen sich an dieser Stelle eine bis zu sechsgruppige Kita, dazu Räumen für ein Familienzentrum sowie für Sozialarbeit im Quartier. Über der Kita sollen barrierefreie Wohnungen errichtet werden.

„So gibt es gar keine Kita“

„Ich hätte mir die größere Kita gewünscht, aber das ist nicht mehrheitsfähig“, sagt Dezernent Marc Adomat. „Und dann bin ich über diesem Vorschlag froh, dass wir die Kita nicht ganz fallen lassen und zumindest sechs Gruppen schaffen.“ Das sieht Christoph Kühl (Grüne) ganz anders: „Nein, wenn sie das machen, dann bekommen sie nicht ein bisschen Kita, dann bekommen sie gar keine Kita.“ Seine Begründung: Für die spiegelgleiche Kita gibt es Baupläne, es könnte schnell losgelegt werden. Den SPD-/CDU-Vorschlag müsste man erst einmal planen. „Dafür gibt es aber keine Kapazitäten. Das dauert Jahre. Wer dem Antrag zustimmt, verhindert hier einen Kitabau.“

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Trotzdem stimmte die Mehrheit des Ausschusses dem Antrag zu. Mit den Grünen stimmte die FDP dagegen. „Wir brauchen wirklich jeden Kita-Platz in der Stadt“, sagte Cornelia Besser. Schon im Vorfeld hatte sich die die FDP zu Wort gemeldet: Wie überall seien auch in Leverkusen zum Weltfrauentag vor allem Kita-Plätze gefordert. „Umso unverständlicher erscheint es uns, dass ein Antrag von CDU und SPD eingebracht worden ist, der den fertigen Bauplan für eine acht-gruppige Kita ablehnt und stattdessen eine sechs-gruppige am gleichen Standort verbunden mit seniorengerechtem Wohnen fordert.“ Darüber hinaus halte die FDP-Fraktion seniorengerechte Wohnungen mitten zwischen zwei Kitas und einer großen Grundschule für wenig zielgerichtet, Konflikte über Lärm und Hol-Bring-Verkehr seien erwartbar.

Kinder und Senioren ergänzen sich

Paloma Krassa (CDU) sieht das ganz anders: „In anderen Ländern ist das gang und gebe, dass Kitas mit Seniorenheimen kombiniert werden. Wenn Senioren sich hier engagieren können, profitieren beide Seiten davon. Auch Veronika Kuffner (evgangelische Kirche) findet den Plan inhaltlich sinnvoll: „Es gibt dort Bedarf an Sozialberatung und es ist gut, wenn Eltern den Sozialarbeiter dort treffen, wo ihre Kinder zur Kita gehen und nicht durch die halbe Stadt fahren müssen.“

Nachhaltige Bauweise gewünscht

Die Stadt soll das nun planen und einen Investor finden, dem auch noch mehr Auflagen gemacht werden: Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpen, sowie die Verwendung von ökologischen Baustoffen soll bevorzugt werden. Sollte sich kein Investor finden, könne die Stadt prüfen, ob die WGL als Investor in Frage kommt, schlägt der gemeinsame Antrag vor.

Auch solle bei der Baumaßnahme das ganze Areal mitentwickelt werden. Angedacht sei zum Beispiel ein Schülergarten, eine Optimierung der Parkplätze, eine ordentliche Beleuchtung und Sportmöglichkeiten für Jung und Alt - in diese Planung solle auch die Grundschule Heinrich-Lübke-Straße mit einbezogen werden.

Priorität auf Bohofsweg

Das Gegenargument der Kritiker, dass der Mangel an rund 1000 Kitaplätzen in der Stadt möglichst schnell behoben werden müsse, ist SPD und CDU natürlich bekannt – sie fordern in ihrem Antrag daher, die Stadt solle den Neubau der Kita am Bohofsweg jetzt prioritär behandeln.