Tarifstreit in LeverkusenWarnstreik beim Autozulieferer Biebighäuser
Leverkusen – Der Haustarifvertrag im Metallwerk Biebighäuser ist heiß umstritten. Am Dienstag rief die IG Metall zum Warnstreik auf, nachdem vier Verhandlungsrunden mit der Geschäftsleitung ohne Ergebnis geblieben waren.
Die Gewerkschaft will die Wochenarbeitszeit bei dem Autozulieferer Schritt für Schritt verkürzen. Ab September soll sie auf 37,5 Stunden sinken, ein Jahr später um eine weitere Stunde, bevor im September 2021 dann die in der Metallbranche eigentlich übliche 35-Stunden-Woche gilt. Außerdem fordert die Gewerkschaft höhere Spätschicht-Zulagen, ebenfalls in Stufen.
Zweimal drei Prozent
Schließlich geht es um Löhne. Für August bis Oktober soll es eine Einmalzahlung von 180 Euro geben; ab November sollen die Gehälter um drei und ab 1. Juli 2020 ein weiteres Mal um drei Prozent steigen. Die Reaktion der Geschäftsführung beschreibt Wolfgang Rasten so: „Geht nicht, viel zu teuer, nicht kalkulierbar.“ Das will der Bevollmächtigte der Metall-Gewerkschafter nicht akzeptieren. Deshalb der Warnstreik-Aufruf.
Für die IG Metall ist das Unternehmen in der Fixheide traditionell ein schwieriger Fall. Vor fünf Jahren war es zu einem Eklat gekommen: Rasten sah sich genötigt, der Biebighäuser-Führung mit einer Anzeige wegen Behinderung der Arbeit des Betriebsrats zu drohen.
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Danach ging es moderater zu an der Borsigstraße. Im Januar vorigen Jahres einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft auf einen kontrollierten Job-Abbau. Biebighäuser hatte ein Unternehmen in der Slowakei aus der Insolvenz herausgekauft, verlagert seitdem Arbeitsplätze nach und nach dorthin . In Leverkusen sollen 520 von einst 780 Stellen übrigbleiben. Dafür gibt es keine Leiharbeiter mehr. Der Streit um den Tarifvertrag stört jetzt das verbesserte Klima.