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Umzug von Axa?Kämmerer: „Leverkusen ist für viele Unternehmen interessant“

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Gesundheitshaus Fassade, hintergrund: Paeschkes-Grundstück, auf dem die Büllenklöster standen. Foto: Ralf Krieger

Ein Teil des Grundstückes des Montanus-Quartiers, vom Gesundheitshaus aus gesehen

Namen aus vertraulichen Verhandlungen will Michael Molitor nicht nennen, betont aber die Bedeutung des Montanus-Quartiers.

Die Stadt Leverkusen verhandelt mit vielen großen und kleineren Unternehmen über eine Ansiedlung in der Stadt. Das sagt Kämmerer Michael Molitor zur Berichterstattung dieser Zeitung über einen möglichen Umzug der Axa-Versicherung von Köln nach Leverkusen. Konkrete Namen werde er dabei nicht nennen, da es sich um vertrauliche Gespräche handele.

„Leverkusen ist für viele Unternehmen interessant: Die Lage zwischen Köln und Düsseldorf, die Möglichkeiten, sich in Bahnhofsnähe anzusiedeln und auch die Betreuung durch die Wirtschaftsförderung werden häufig gelobt.“ Natürlich spiele auch der niedrige Gewerbesteuersatz eine Rolle, aber oft nicht die entscheidende. Und gerade, da die chemische Industrie schwächelt, sei es für Leverkusen wichtig, Dienstleister anzusiedeln. „Dafür ist das Montanus-Quartier von besonderer Bedeutung“, sagt Molitor. Denn hier habe man eine große Fläche in zentraler Lage, mit Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und die Freizeitmöglichkeiten der Innenstadt.

Wenn man potenzielle Einnahmen nicht mitdenkt, wird man nie einen Haushalt zustande bekommen
Michael Molitor, Kämmerer

Deswegen werde er auf jeden Fall dafür werben, dass die Stadt oder die SWM dieses Grundstück kaufe, um Firmen Angebote machen zu können. Das könne natürlich nur innerhalb des Haushaltssicherungskonzepts und in Absprache mit der Bezirksregierung geschehen. „Aber wir müssen unsere wirtschaftliche Situation verbessern, sonst begeben wir uns in eine Abwärtsspirale.“ Dass er mögliche Einnahmequellen aus laufenden Verhandlungen in die Haushaltsplanungen hat einfließen lassen, bestreitet Molitor nicht. „Wenn man potenzielle Einnahmen nicht mitdenkt, wird man nie einen Haushalt zustande bekommen.“

Bei einer Perspektive von mehreren Jahren wüsste man immer erst am Ende, was realisiert werde. Er habe „nach bestem Wissen und Gewissen gerechnet, aber zu optimistisch“. Die kolportierte Summe von 120 bis 180 Millionen Euro durch eine einzelne Firmenansiedlung sei aber völlig aus der Luft gegriffen: „Das hat Bayer in seinen besten Jahren nicht gezahlt. Um ein Unternehmen dieser Größenordnung unterzubringen, haben wir überhaupt keine Flächen.“