Möbelhaus in LeverkusenLorenz Smidt streicht die Segel – was passiert mit der Rundsporthalle?

Das Smidt-Möbelhaus behält seinen Namen, gehört aber 2016 zur Ostermann-Gruppe.
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Leverkusen – „Das Gesicht ist weg.“ Frank Obermaier, Chef der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL), bedauert den Rückzug von Lorenz Smidt. Der Inhaber der gleichnamigen kleinen Möbelhaus-Kette mit Zentrale am Ludwig-Erhard-Platz hat an Möbel Ostermann aus dem Ruhrgebiet verkauft und verlässt sein Unternehmen mit dem Jahreswechsel.
Einige Zeit wird Smidt noch im Büro sein, um den Besitzerwechsel zu begleiten. In verantwortlicher Position ist er aber nicht mehr.
Nach seiner Einschätzung habe Smidt „alles getan“, um sein Haus gut aufzustellen. Mit dem Sponti-Markt, der jungen Marke Trendhopper und dem konventionellen Programm decke das Haus alle Segmente ab, so der Wirtschaftsförderer. Er hob zudem Smidts ständige Investitionsbereitschaft hervor.
Dass er mit dem geplanten Neubau des Sponti-Markts auf einem Bayer-Grundstück an der Seveso-II-Richtlinie scheiterte, findet auch Obermaier schlecht. Die Regelung schließt den Neubau von Geschäften mit Publikumsverkehr im nahen Umkreis gefährlicher Anlagen aus. Smidt selbst hatte dem „Leverkusener Anzeiger“ die gescheiterte Investition als einen der Punkte genannt, die ihn zum Nachdenken über die Zukunft seines Unternehmens gebracht habe.
Nachvollziehbarerweise, findet der WfL-Chef. Der Möbelmarkt sei hartumkämpft; große Unternehmen mit vielen Filialen sicherten sich immer größere Marktanteile – und müssten sich dennoch gegen einen Riesen wie Ikea behaupten. Frank Obermaier fasst die Entwicklung in der Branche so zusammen: „Groß frisst klein.“ Dieser Trend werde auch noch andere Bereiche erfassen.
Aus Sicht der WfL ist es wichtig, unter neuer Regie das erarbeitete Image zu pflegen. Smidt sei „eine standortprägende Marke: etabliert und bekannt“, so Obermaier. Er hofft, dass der Bestand des Haupthauses und der drei Küchenstudios in Köln, Langenfeld und Düsseldorf langfristig gesichert ist. Die Strategie des Käufers Ostermann, der vor allem im Ruhrgebiet stark ist, lege das aber nahe. Der Vorstoß an die Rheinschiene sei nachvollziehbar: „Der Markt ist auf jeden Fall kaufkräftiger.“ Und da sei Smidt „auf jeden Fall eine gute Eintrittskarte“.
Für den Standort sei es aber wichtig, dass unter der Ostermann-Regie „der Kontakt nicht verloren geht“. In dieser Hinsicht liegt die Messlatte freilich sehr hoch: Lorenz Smidt ist einer der prägendsten Unternehmer-Persönlichkeiten in der Stadt. Von großer Bedeutung sei auch die langfristige Unterstützung der Rundsporthalle, ergänzt Obermaier.
Der Sponsoring-Vertrag mit Smidt läuft nach Angaben des Noch-Besitzers noch mehrere Jahre. Was danach passiert, könne er nicht abschätzen, so Lorenz Smidt. Er verwies allerdings darauf, dass auch Möbel Ostermann öffentliche Einrichtungen unterstützt. Aus Sicht der WfL ist die Fortsetzung des Engagements eine gute Gelegenheit, sich in der Stadt zu etablieren.