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Marode StadtautobahnVerwaltung schlägt für Leverkusen-Küppersteg ebenerdige Lösung vor

Lesezeit 3 Minuten
Europaring / Windthorststraße

Der Europaring – links die Windthorststraße – führt seit den 60er in einem Betontrog durch Küppersteg.

Der tiefergelegte Europaring in Küppersteg ist seit anderthalb Jahrzehnten ein Sanierungsfall. Jetzt schlägt die Verwaltung eine neue Variante vor.

Seit Mitte der 60er Jahre wird Küppersteg durch den metertiefen Trog der B8 in einen Ost- und einen Westteil zerschnitten. Der Trog ist seit gut 16 Jahren so marode, dass seine Betonseitenwände mit unansehnlichen Stahlstützen in der Senkrechten gehalten werden. Anläufe, die schartige Narbe im Gesicht der Stadt namens Europaring in Küppersteg zu reparieren, zu modernisieren, veränderten Bedürfnissen anzupassen, gab es seitdem viele. Und es gibt einen gültigen Beschluss des Stadtrates von 2019, demzufolge die Verbindungstrasse zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt auf eine Fahrspur je Richtung verkleinert, die Betonwände zugunsten begrünter Böschungen abgeschafft, die Tieferlegung der B8 verringert und sogar Platz für eine noch zu bauende Stadtbahntrasse geschaffen werden soll.

Doch tatsächlich sichtbar etwas verändert hat sich in den vergangenen viereinhalb Jahren seit Ratsbeschluss an der Situation im Trog Europaring oder oben am ebenfalls dringend sanierungsbedürftigen Kreisverkehr Küppersteger Straße/Hardenberg-/Windthorststraße eigentlich nichts. Aktueller Stand laut Vorlage für den am Montag tagenden Bauausschuss: bis Ende des 3. Quartals 2024 soll das Baustellenverkehrskonzept aufgestellt und das Gesamtprojekt ausgeschrieben werden. Spätester Baubeginn jetzt: Mai 2025.

Doch nun könnte alles nochmal anders kommen: Die Verwaltung schlägt den Ratspolitikern vor, den Trog zuzuschütten und die B8 künftig ebenerdig durch Küppersteg zu führen. Die Kreuzung mit der Küppersteger Straße soll wie bisher als Kreisverkehr geführt werden, die angedachte Straßenbahnlinie bis Opladen könnte Küppersteg ebenfalls ebenerdig durchqueren. Das reduziere nicht nur die trennende Wirkung der breiten Straßenschneise durch Küppersteg, argumentiert die Verwaltung, es bietet aus ihrer Sicht auch die Möglichkeit, dem zunehmenden Radverkehr besser Rechnung zu tragen und entspreche eher den Zielen der Verkehrswende und des Mobilitätskonzeptes der Stadt.

Zudem sieht die Verwaltung die Möglichkeit, die Unterhalts- und Betriebskosten dieses Abschnittes des Europarings wesentlich zu verringern, weil künftig zum Beispiel das Pumpwerk in der Hardenbergstraße, das dafür sorgt, dass es im Trog unter der Küppersteger Straße trocken bleibt, nicht mehr benötigt würde. Die sechsstelligen Kosten für die Modernisierung des Pumpwerks, die ab 2026 fällig werden, könnte die Stadtkasse ebenso sparen wie die Unterhaltskosten für die bei einer Troglösung ja weiter bestehende Unterführung des Europarings unter der Küppersteger Straße.

Allerdings, das räumt auch die Verwaltung in ihrer Vorlage ein: Das Projekt müsste komplett neu geplant werden und seine Förderfähigkeit ist eine offene Frage. Bedeutet: Von einem Baubeginn am Europaring in Küppersteg spätestens im Frühjahr nächsten Jahres kann angesichts des schon bisher betont langsamen Voranschreitens des Sanierungsprojektes wohl keine Rede mehr sein. Und die seit ihrem Einbau 2007 ebenfalls maroden Stahlstützen im Trog müssten vor dem Beginn des eigentlichen Umbaus wohl noch gegen neue ausgetauscht werden.

Bei den Politikern im Bauausschuss am Montagabend kam der Vorschlag der Verwaltung, ihre neue Variante zu prüfen, überwiegend positiv an. Sie stimmten der Vorlage mehrheitlich zu. Die Verwaltung will nun ein neues Verkehrsgutachten in Auftrag geben.