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„Offene Wunde“ in Leverkusen-KüpperstegEine 14 Jahre alte Notlösung soll verschwinden

Lesezeit 3 Minuten
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Die alten Stahlstützen auf der Ostseite der Europaring-Unterführung sind marode und müssen dringend ausgetauscht werden. 

Leverkusen – Dass Provisorien unversehens zur Dauerlösung werden, ist nicht neu. Im Fall Küppersteg hält die ursprüngliche Notlösung bereits seit über 14 Jahren.

Seit 2007 werden die Seitenwände des Europarings in der Unterführung unter dem Kreisverkehr in Höhe Küppersteger Straße und Bismarckstraße von Metallstützen gehalten.

Von einer „offenen Wunde“ im Herzen Küpperstegs und einem „Schandfleck mitten in der Stadt“ wird gesprochen, den es zu beseitigen gelte. Seit Jahren bestehen Umbaupläne, die auf einer Studie von 2011 basieren, und eine verlängerte Überdeckelung und begrünte Hänge an den Seiten vorsehen. Nun wird ein Baubeginn für das kommende Jahr angekündigt.

Grundlegende Veränderungen

Doch jetzt hadert die SPD mit der Planung. Die Lage habe sich in den vergangenen elf Jahren grundlegend geändert, gibt die Ratsfraktion in einem Antrag zu bedenken. Die aufkommende Elektromobilität habe den Blick auf das Verkehrsgeschehen verändert, vor allem aber sei der Stellenwert des öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs deutlich größer geworden. Dies müsse bei einem Umbau, der eine deutlich verlängerte Überdeckelung der vormaligen Stadtautobahn vorsehen soll, die aber noch nicht genau definiert ist, stärker berücksichtigt werden.

Vor allem eine schnelle Radwegeverbindung zwischen Opladen und Wiesdorf sowie die Möglichkeit einer künftigen Stadtbahnverbindung zwischen den beiden Zentren müssten in die Planung einfließen. Dies müsse jetzt möglichst schnell geschehen, um nicht eine erneute Verlängerung des hässlichen Provisoriums im Europaring-Tunnel zur Folge zu haben. Christian Syring, Mobilitätsbeauftragter in der Stadtverwaltung, sieht darin eigentlich kein Problem.

Die Studie von 2011 sei inzwischen zwar wertlos, doch eine Gleisführung für eine Stadtbahnlinie sei mit der bestehenden Planung durchaus kompatibel. Auch eine Radwegeführung müsse kein Anlass sein, den für 2023 geplanten Baubeginn noch einmal aufzuschieben, so Syring in der Sitzung der Bezirksvertretung II.

Die Notlösung am Europaring ist für viele Leverkusener ein Ärgernis.

So sieht es auch Klaus Timpert von den Technischen Betrieben Leverkusen (TBL). „Wir suchen zurzeit bereits ein Büro für die Ausschreibung der Arbeiten.“ Die Fördermittel stünden bereit. Und die Zeit dränge ohnehin, da die Gitter-Stahlstützen auf der Ostseite der Unterführung, in Fahrtrichtung Opladen, marode seien und bei einem späteren Umbau noch zeitnah ausgetauscht werden müssten.

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Die Mehrheit in der Bezirksvertretung wollte einen solchen Austausch nicht riskieren und lehnte den SPD-Antrag, eine neue Studie für den Europaring-Tunnel in Auftrag zu geben, mit einer Stimme Mehrheit ab. Anders die Entscheidung im Finanzausschuss: Dort stellte Fraktionschefin Milanie Kreutz klar, dass man mit dem Nachdenken grundsätzlich neuer Konzepte auch beginnen könne, nachdem die Stahlstützen in der Unterführung ausgetauscht wurden.

Einen Zeitverzug wollen auch die Sozialdemokraten nicht. Was ihren Antrag am Montagabend im Finanzausschuss mehrheitsfähig machte. Die Stützen können also weg, überlegt wird danach.