Wegen langer WartezeitenLeverkusen soll ein „Rollendes Rathaus“ bekommen

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Nicht nur unter den gerade herrschenden Hygiene-Regeln bedeutet ein Besuch im Rathaus langes Warten. Ein mobiles Bürgerbüro könnte Abhilfe schaffen.

Leverkusen – In die seit Jahren schwelende Debatte über besseren Service für Bürger, die in der Stadtverwaltung zu tun haben, ist ein neues Argument eingeflossen. Die Bürgerliste will nicht mehr mit weiteren Bürgerbüros für kürzere Wege sorgen, sondern mit einer mobilen Verwaltungseinheit. Ein Bürgerbus könnte in regelmäßigen Abständen in den Stadtteilen Halt machen – etwa an den Markttagen. In dem Gefährt sollten möglichst viele Dinge erledigt werden. Bei der Bürgerliste denkt man an Ausweise und Bescheinigungen oder Führerscheine. Was noch alles möglich wäre, möge die Stadtverwaltung prüfen.

Hintergrund sind die Klagen von Bürgerinnen und Bürgern darüber, dass es enorm viel Zeit kostet, wenn man aufs Amt muss. Mit der Pandemie hat sich das noch wesentlich verschlimmert. Zwar geht wegen der Hygiene-bedingten Zugangsbeschränkungen praktisch nichts mehr ohne Termin. Dennoch bilden sich regelmäßig vor allem vor dem Rathaus in Wiesdorf lange Schlangen: Die beiden Verwaltungsetagen sind nur über die beiden Aufzüge zu erreichen.

Tagelang nur noch ein Lift

In diese dürfen – auch das ist Teil des Hygiene-Konzepts – nur noch je zwei Personen einsteigen. Ausnahme: Es handelt sich um eine Familie. In der vorigen Woche war es noch schwieriger, nachdem einer der beiden Lifte ausgefallen war. Eine weitere Hürde besteht derzeit darin, dass bei jedem Besucher die Temperatur gemessen wird.

Doch auch ohne die aktuellen Erschwernisse ist ausgerechnet der Bürgerservice ein neuralgischer Punkt. Trotz ausgefeilter Terminvergabe-Systeme gibt es immer wieder Probleme. Sie sind so groß, dass Ordner in der vierten Etage dafür sorgen müssen, dass die Stimmung nicht immer wieder überkocht.

Umzug in die Luminaden

Dass es am Ende nicht reicht, zeigt der vorigen Sommer gefasste Plan, mit Teilen des Bürgerbüros in die Luminaden umzuziehen. Das soll die unbefriedigende Situation im schlecht zugänglichen „Ufo“ entzerren. Darauf und auf das umfassende Umzugskonzept für die Dienststellen der Stadtverwaltung verwies jetzt im Bürger- und Umweltausschuss SPD-Mann Dirk Loeb, bevor er sich mit CDU und Opladen plus gegen ein mobiles Rathaus aussprach. Tim Feister (CDU) fürchtet, dass technische Probleme den mobilen Service eher zu einem Frust-Erlebnis für die Bürger machen könnten.

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Horst Müller untermauerte den Antrag seiner Fraktion und ist überzeugt: „Mit so etwas punktet die Stadtverwaltung bei den Bürgern.“ Auch Freidemokratin Petra Franke hält das „Rollende Rathaus“ für einen „sehr guten Vorschlag“. Doch die Phalanx aus Bürgerliste, FDP, der Linken, Klimaliste und AfD reichte nicht. Vor dem Rathaus darf auch künftig weiter gewartet werden.

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