Wiesdorfer KultkneipeBesitzer verlangt mehr als eine Million für das „Topos“
Leverkusen – Dass die kleine Musikkneipe „Topos“ für Wiesdorfer Altstadt sehr wertvoll ist, dürfte unbestritten sein. Deshalb war der Schock im vergangenen Jahr groß, als es hieß, der Besitzer wolle das Haus abreißen.
Jetzt aber stellt sich die Frage: Ist das „Topos“ mehr als eine Million Euro wert? Für keinen Cent weniger als 1 250 000 Euro soll der jetzige Besitzer seine Immobilie der Stadt angeboten haben.
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Der Fall war Thema bis in die höchste Verwaltungs- und Politikgremien. Die Stadt überlegt, die Kneipe zu kaufen, damit sie als wichtiger Ort der Kultur erhalten werden kann. Oberbürgermeister Uwe Richrath war von Anfang an in die Verhandlungen eingeschaltet.
Grundstück auf 100.000 Euro taxiert
Die Information über den Kaufpreis stammt aus dem nichtöffentlichen Abschnitt der jüngsten Verwaltungsinformationen für den Stadtrat.
Die unregelmäßig erscheinende Informationsschrift enthält Verhandlungsergebnisse und Erkenntnisse der Verwaltung; damit sollen Politiker Entscheidungshilfen erhalten. Dass die Kaufofferte unverschämt zu hoch angesetzt ist, wird noch einmal klarer durch ein städtisches Gebäudegutachten, das das kleine Grundstück auf 100 000 Euro taxiert.
Auch ein Fortbestand der Kneipe im Mietverhältnis scheint schwierig, denn der Vermieter soll jetzt 3000 Euro im Monat angesetzt haben, das wäre dem Vernehmen nach eine Erhöhung auf das Dreifache. Einen Immobilientausch, bei dem der Besitzer ein WGL-Haus fürs „Topos“ erhalten hätte, soll dieser abgelehnt haben.
Bis zu 200 Konzerte veranstaltete der Verein Jazz-Lev in den vergangenen Jahren jeweils im „Topos“. 2019 feierte man das 50-jährige Bestehen. In dem Jahr starb auch der Gründer Wolfgang Orth.