Landesweit gibt es – verglichen mit 2023 – fast ein Viertel mehr wohnungslose Menschen, die untergebracht werden. Nicht so in Leverkusen.
WohnungsloseLeverkusen setzt sich von steilem Anstieg in ganz NRW ab
In Leverkusen lebten Ende Januar 2024 insgesamt 445 Menschen ohne Wohnung in Gemeinschaftsunterkünften oder anderen vorübergehenden Behausungen. Das sind lediglich fünf mehr als Ende Januar 2023. Die prozentuale Zunahme beträgt in der Stadt damit etwas mehr als ein Prozent. Leverkusen setzt sich damit sehr klar von der Entwicklung in ganz Nordrhein-Westfalen ab.
Nach Zahlen des Landesamtes für Statistik waren Ende Januar 2024 150.120 Erwachsene und Kinder ohne Wohnung in Sammelunterkünften untergekommen. Das ist ein Anstieg um 24,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zwar schränken die Statistiker ein, zum Teil sei diese Zunahme auf eine verbesserte Datenlage bei den nicht-deutschen Wohnungslosen zurückzuführen. Das bedeutet, dass bereits in den Vorjahren die Zahlen dieser Gruppe der Wohnungslosen tatsächlich deutlich höher waren als von den Ämtern in den Kommunen und Kreisen erfasst. Dennoch konstatiert das Landesamt auch einen tatsächlichen Zuwachs der Zahl der untergebrachten Wohnungslosen in ganz NRW.
Nicht so in Leverkusen: Blickt man genauer auf die Daten, ist zu erkennen, dass die Zahl der nicht-deutschen Wohnungslosen in der Stadt verglichen mit der Lage vor einem Jahr sogar gesunken ist. Ende Januar 2023 lebten 335 Wohnungslose ohne deutschen Pass in Gemeinschafts- oder sonstigen Unterkünften. Ein Jahr später waren es noch 320. Die größte Gruppe dürften die ukrainischen Kriegsflüchtlinge stellen.
Deutlich weniger minderjährige Wohnungslose in Leverkusen
Umgekehrt ist die Entwicklung bei den deutschen Wohnungslosen: Das waren 2023 100, ein Jahr später zählte die Stadt 125. Damit haben etwa mehr als 28 Prozent der Wohnungslosen in Leverkusen die deutsche Staatsangehörigkeit, deutlich mehr als im Landesdurchschnitt (knapp 13 Prozent).
Erfreulich ist die Entwicklung bei den minderjährigen Wohnungslosen in Leverkusen. 130 Jungen und Mädchen unter 18 lebten Ende Januar 2023 in Sammelunterkünften. Ein Jahr später ist ihre Zahl auf 90 gesunken. Das sind etwa 20 Prozent aller Wohnungslosen, auch dieser Wert liegt deutlich niedriger als im Landesdurchschnitt (27,1 Prozent).
Von dieser Statistik nicht erfasst sind Wohnungslose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben. Auch alle, die vorübergehend bei Verwandten oder Freunden untergekommen sind, aber selbst keine Wohnung haben, tauchen in diesen Zahlen nicht auf.