Der Zonta Club verleiht den „Young Women in Leadership Award“ an Amelie Zoé Kaiser. Das wünscht sich die 16-Jährige für unsere Gesellschaft.
Zonta Young Women AwardWie sich zwei junge Leverkusenerinnen für Frauenrechte einsetzen
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Susanne Philippsen und Silke Waßmuth vom Zonta Club, Oumaima Oubacher und Amelie Zoé Kaiser, gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Cornelia Richrath und Stadtdirektor Marc Adomat.
Copyright: Violetta Gniß
Mehr Frauen in der Politik und eine weniger männerdominierte Sprache – das wünscht sich Amelie Zoé Kaiser für die Zukunft. Am vergangenen Donnerstag gewann sie den „Zonta Young Women in Leadership Award“, der jährlich an junge Frauen im Alter von 16 bis 19 Jahren für besonderes Engagement in ihrer Ausbildung, ihrem Beruf oder Ehrenamt verliehen wird.
Junge Frauen, die Verantwortung und Führung übernehmen, sollen dafür Anerkennung finden, begründet Zonta die Ausschreibung. Der Preis wolle außerdem dazu ermutigen, Verantwortung im öffentlichen Bereich zu übernehmen. Für die Auszeichnung hatten sich in diesem Jahr lediglich zwei junge Frauen beworben: Amelie Zoé Kaiser und Oumaima Oubacher. Susanne Philippsen vom Zonta Club Leverkusen findet das nicht verwunderlich. „Die jungen Frauen tun sich schwer, sich bei uns zu bewerben, weil ihre Arbeit für sie selbstverständlich ist“, so Philippsen.
Um den „Young Women in Leadership Award“ (YWLA) verliehen zu bekommen, ist es allerdings notwendig, dass sich die Kandidatinnen eigenständig bewerben. Eine Nominierung ist nicht möglich. Doch auch, wenn sich der Zonta Club in diesem Jahr nur zwischen zwei Bewerberinnen entscheiden musste, sei es ihnen besonders schwergefallen, betont Susanne Philippsen. Immerhin hätten die beiden jungen Frauen wohl nicht unterschiedlicher sein können.
Schwierige Wahl zwischen zwei Bewerberinnen
Oumaima Oubacher ist 18 Jahre alt, besucht das Lise-Meitner-Gymnasium und ist an ihrer Schule Schülersprecherin. Ihre Eltern kommen aus Marokko, sie selbst ist Muslimin und klärt in den sozialen Medien über ihren Glauben auf. „Der Islam wird häufig als frauenfeindlich dargestellt, dabei ist die Frau eigentlich dem Mann gleichgestellt, das zeige ich dann anhand von Zitaten aus dem Koran“, erzählt die Wiesdorferin.
Amelie Zoé Kaiser ist 16 Jahre alt, geht auf die Marienschule Opladen und ist dort im Schülerrat für den Themenbereich Kommunikation verantwortlich. In dieser Funktion organisiert sie Projekte und Schulevents. In den vergangenen Jahren suchte sie immer wieder den internationalen Kontakt und nahm an verschiedenen Schüleraustauschen teil. Aktuell engagiert sie sich bei dem Erasmus+-Projekt zum Thema „European Citizenship“ und wird in diesem Rahmen im März nach Barcelona reisen.
Bleibt stark! Kämpft für eure Rechte!
Diese Form des Engagements überzeugte die Mitglieder des Zonta Clubs. Silke Waßmuth, Präsidentin des Zonta Clubs Leverkusen, betont: „Amelie ist eine beeindruckende junge Frau, die mit ihrem Einsatz die Schulgemeinschaft bereichert und den interkulturellen Austausch fördert.“ Kaiser selbst ist von der Auszeichnung überrascht. „Ich bin sehr überwältigt, weil ich das nie erwartet hätte. Man merkt, dass man nicht nur in der Schule etwas sagen kann und dass es etwas bringt, sich zu engagieren“, freut sie sich.
Für die Zukunft wünscht sich Amelie Zoé Kaiser, dass Frauen ernst genommen und sichtbarer werden, in Führungspositionen und in der Politik. „Frauen werden von Männern oft lächerlich gemacht, ihnen wird hinterhergepfiffen und sie werden klein gemacht“, das müsse sich verändern, sagt Kaiser. Nach ihrer Auszeichnung mit dem „Young Women in Leadership Award“ möchte sie anderen jungen Frauen und Mädchen vor allem eines mitgeben: „Bleibt stark! Kämpft für eure Rechte!“