In Gebieten an der Grenze zu Rheinland-Pfalz erreichten gleich mehrere Alarme die Menschen. Im Kreisgebiet selbst sei alles gut gelaufen, heißt es.
Alarm auf verschiedenen WegenSo verlief der landesweite Warntag im Oberbergischen Kreis

Etwa 70 Sirenen stehen im Gebiet des Oberbergischen Kreises und geben bei Not- und in Katastrophen unterschiedliche Alarmsignale ab.
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Gleich zweimal griffen am Donnerstag Oberberginnen und Oberberger zum Smartphone, die in der Nähe der Grenze zu Rheinland-Pfalz wohnen oder sich gerade dort aufhielten: Im Nachbarbundesland schrillten am allerersten Warntag ebenfalls die Sirenen, mobile Probe-Alarme wurden zudem ausgelöst – das aber bereits gegen 10 Uhr. Ab 11 Uhr folgten dann Nordrhein-Westfalen und damit auch der Oberbergische Kreis.
Pünktlich heulten in Oberberg die Sirenen, danach rappelten, in unterschiedlichen Abständen, die Mobiltelefone. Aktiviert wurden diese etwa über die Warn-App „Nina“ (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) oder per Cell-Broadcast, also durch Warnmeldungen über das Mobilfunknetz. In Gummersbach verhallte der letzte Sirenentest gegen 11.10 Uhr.
Die Testläufe seien allesamt gut verlaufen, Meldungen zu Störungen habe es bislang keine gegeben, sagte Kreissprecher Philipp Ising am Nachmittag dieser Zeitung. Im Übrigen seien die Wartung und die Instandhaltung der Sirenen allein Sache der Kommunen.
In Randgebieten Oberbergs, so heißt es, reagierte „Nina“ zu früh, Cell-Broadcast dagegen bisweilen gar nicht
Ebenfalls aus Randgebieten Oberbergs kam zudem der Hinweis, dass die Nina-App bereits um 10.59 Uhr angeschlagen habe, bevor dann die Sirenen dort pünktlich loslegten. Cell-Broadcast habe dagegen nicht rechtzeitig oder sogar – offenbar jedoch sehr vereinzelt – gar nicht die Mobiltelefone erreicht. Dazu Kreissprecher Ising: „In solchen Fällen sollte man Kontakt zum Mobilfunkanbieter aufnehmen.“ Bei der „Nina“-App seien dagegen die Einstellungen auf dem Handy zu checken, „zum Beispiel, ob dort auch in der Rubrik ‚Wetter‘ das Häkchen gesetzt ist“.
In Gang gebracht werden die beiden mobilen Alarmmedien durch das in Neuss beheimatete Lagezentrum der Landesregierung im Ministerium des Innern über das Modulare Warnsystem.
In Oberberg verfügt derweil die in Marienheide-Kotthausen ansässige Feuer- und Rettungsleitstelle des Oberbergischen Kreises über die notwendige Technik, um das laufende Hörfunkprogramm bei Radio Berg zu unterbrechen und die Menschen im Kreisgebiet umgehend über Notfälle informieren zu können. „Auch das hat einwandfrei funktioniert“, blickt Philipp Ising zurück. „Nach den Nachrichten, um 11.06 Uhr, ging unsere Meldung zum Warntag über den Sender.“ Im Ernstfall jedoch löst die Leitstelle des Kreises die Katastrophenschutz-Sirenen dann zeitgleich zur Radio-Meldung aus.
Etwa 70 festinstallierte Sirenen geben in einem Abstand von fünf Minuten unterschiedliche Warntöne ab. In der Stadt Waldbröl zum Beispiel stehen sieben davon. Und sie alle hätten am Warntag planmäßig funktioniert, schilderte Stadtsprecher Felix Becher auf Nachfrage dieser Zeitung. Dies soll die Bedeutung der Signale in Erinnerung rufen. In Oberberg, so ergänzt Kreissprecher Ising, gebe es zudem eine Handvoll an mobilen, fahrbaren Sirenen, darunter Reichshof.
In Nordrhein-Westfalen werden solche Sirenen seit dem vergangenen Jahr ausschließlich zur Warnung der Bevölkerung genutzt. Um 11.20 Uhr wurde am Donnerstag dann offiziell Entwarnung gegeben und der Warntag für beendet erklärt.