Viele Stellen freiArbeitslosenquote in Oberberg gestiegen
Oberberg – Mit 1696 Arbeitslosmeldungen und 1185 Abmeldungen stieg im Oberbergischen Kreis die Arbeitslosigkeit im Juni auf 7618. Damit waren 517 Menschen mehr als im Monat zuvor arbeitslos, aber immer noch 652 Arbeitslose weniger als im Juni des Vorjahres. Damit steigt die Arbeitslosenquote von 4,7 auf 5,1 Prozent. Diese Zahlen hat die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach mitgeteilt, die auch für Oberberg zuständig ist. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 5,1 Prozent nach 4,7 Prozent im Vormonat. Im Juni des Vorjahres lag sie bei 5,5 Prozent.
Kriegsflüchtlinge „bislang nur in sehr geringer Zahl erfasst“
„Die Arbeitslosenzahlen sind im Juni leicht angestiegen“, wird die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, Nicole Jordy, zitiert. „Dies ist zum einen dem sehr frühen Beginn der Sommerferien geschuldet und somit ein saisontypischer Effekt. Zum anderen sind erste Auswirkungen des Rechtskreiswechsels bei den Kriegsvertriebenen aus der Ukraine zu erkennen.“ Dieser Effekt, so vermutet Jordy, werde sich im kommenden Monat noch etwas verstärken.
Seit 1. Juni sind die Jobcenter auch für die Kriegsvertriebenen aus der Ukraine zuständig. Diese seien bislang nur in sehr geringer Zahl erfasst – nämlich die, die sich vorab freiwillig bei der Agentur für Arbeit für die Arbeitsvermittlung gemeldet hatten, heißt es in der Mitteilung. Durch die Zuständigkeit der Jobcenter sei nun eine Erfassung in den Systemen für alle Kriegsvertriebenen erforderlich, damit ALG II gewährt werden könne. „Diejenigen, die für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, werden nun als arbeitslos in die Systeme der Jobcenter und damit in die Statistik der Grundsicherung aufgenommen. Daher steigen die Zahlen im Bereich der Grundsicherung stärker an.“
Suche nach Fachkräften als Herausforderung
Gleichzeitig seien viele Stellen unbesetzt. Jordy: „Die Nachfrage ist in allen Bereichen hoch. Fachkräfte zu finden, das ist für viele Unternehmen eine Herausforderung.“ Die oberbergischen Arbeitgeber meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter im Juni 604 Stellen. Dies sind 107 weniger als im Vormonat und 208 weniger als im Vorjahr.
Damit sind aktuell 3226 Arbeitsstellen frei. Häufig seien bestimmte ausgewählte Fähigkeiten und Kenntnisse ausreichend, um Tätigkeiten ausüben zu können, so Jordy. „Die Agentur für Arbeit berät und unterstützt gerne dabei, Teilqualifikationen zu vermitteln – aber natürlich auch, Berufsabschlüsse zum Beispiel im Rahmen einer betrieblichen Einzelumschulung zu ermöglichen.“
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Im Oberbergischen Kreis wurden bislang 1692 Berufsausbildungsstellen gemeldet – 145 oder 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon sind 810 noch unbesetzt. Ihnen stehen 1408 Ausbildungssuchende gegenüber. 509 gelten zum aktuellen Stand als unversorgt – dies sind drei oder 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr.