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Auf Weg abgeladen150 Lkw-Ladungen Erdaushub beschäftigen Gummersbacher Behörden

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Inzwischen ist der Dreck gewalzt, doch die Stadt Gummersbach sagt, dass das Material für den Wegebau nicht geeignet ist.

Gummersbach – An die 150 Lkw-Ladungen Erdaushub auf einem Wirtschaftsweg oberhalb der Aggertalsperre beschäftigen aktuell gleich mehrere Behörden. Im Kern geht es um die Frage, ob der Dreck auf dem Weg, der sich im Eigentum der Stadt Gummersbach befindet, dort abgekippt werden durfte. Und wenn ja, ob die Arbeiten korrekt durchgeführt wurden. Und vor allem, ob das Material für diesen Zweck geeignet war.

Wirtschaftsweg muss nach Borkenkäfer-Befall in Stand gesetzt werden

Der Landesbetrieb Forst, der die Arbeiten offenbar in Auftrag gegeben hat, beruft sich auf eine Absprache mit einem ehemaligen Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Gummersbach, der für Wirtschaftswege zuständig war, aber inzwischen in Ruhestand ist, wie Forstamtsleiter Kay Boenig auf Nachfrage dieser Zeitung sagt. „Abgesprochen war, dass der Wirtschaftsweg mit Erdaushubmaterial wieder in Stand gesetzt werden soll“, sagt der Behördenleiter.

Wie an vielen Stellen in der Region mussten auch im Bereich der Aggertalsperre etliche vom Borkenkäfer befallene Fichten gefällt und das Holz mit schwerem Gerät aus dem Wald geholt werden. Danach musste der Wirtschaftsweg wieder hergerichtet werden.

Über 50 Zentimeter hoch Erdaushub auf dem Weg ausgekippt

Inzwischen hat die Stadt Gummersbach Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Und im Hinblick darauf, dass man sich in einem schwebenden Verfahren befinde, will Boenig sich nicht im Detail äußern. Allerdings sagt er sehr deutlich, dass der Landesbetrieb Forst an einer „gütlichen Einigung mit der Stadt“ interessiert sei. Klingt so, als seien die Arbeiten dann doch nicht so ausgeführt worden, wie es vielleicht zunächst gedacht gewesen war.

50 und mehr Zentimeter hoch hatte der beauftragte Unternehmer Erdaushub auf den Weg gekippt. Bilder belegen das sehr eindrucksvoll. Gummersbachs Fachbereichsleiter Arndt Reichold hält den Erdaushub für den Wegebau allerdings gänzlich ungeeignet, wie er sagt, ohne dabei auf die Frage einzugehen, was unter Umständen abgesprochen war und was nicht.

An die 150 Lkw-Ladungen mit Erdaushub sollen auf dem Wirtschaftsweg abgekippt worden sein.

Inzwischen sind die Berge von Aushub eingeebnet und mit einer schweren Walze verdichtet worden. „Wenn es erst einmal regnet, dann versinkt man hier im Lehm“, fürchtet Reichold. Nach Informationen dieser Zeitung sollen auch Mitarbeiter des Forstamts eingeräumt haben, dass Art und Umfang der Arbeiten nicht wie abgesprochen ausgeführt worden sind.

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Der Kreis wartet den Ausgang des Verfahrens ab

Das Umweltamt des Oberbergischen Kreises teilt derweil über die Pressestelle schriftlich mit: „Der Vorgang ist hier bekannt. Da die Stadt Gummersbach Strafanzeige erstattet hat, wird das Umweltamt zunächst den Ausgang des Verfahrens abwarten, um dann zu entscheiden, ob gegen den Verursacher ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet wird.

Darüber hinaus wird der Vorgang mit dem Ziel verfolgt, die Anschüttungen im Rahmen eines ordnungsrechtlichen Verfahrens zu beseitigen. Hierzu befindet sich das Umweltamt derzeit in der Grundlagenermittlung.“