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Bauernmarkt im FreilichtmuseumWarum Tausende Menschen nach Lindlar kommen

Lesezeit 3 Minuten
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120 Stände, Tausende Besucherinnen und Besucher, das war der Bauernmarkt im Freilichtmuseum.

Lindlar – Im Freilichtmuseum in stand am Wochenende eines der Highlights des Jahres auf dem Programm. Am Samstag und Sonntag öffnete der große Bauernmarkt seine Pforten und hielt für große und kleine Gäste zahlreiche Attraktionen bereit.

Pünktlich zum Event hatte Petrus den Backofen ausgemacht und so ließ es sich bei angenehmen Temperaturen herrlich flanieren, schauen und einkaufen. Der Andrang war gewaltig, am Samstag hatten die Veranstalter rund 4 500 Gäste gezählt, für den Sonntag rechnete Veranstaltungsleiter Frederik Grundmeier mit noch mehr Besuchern. Obwohl der Parkplatz am Nordtor des Museums wie immer gut organisiert war, stauten sich die Fahrzeuge am Sonntagvormittag bis nach Lindlar hinein.

Allein am Samstag 4500 Besucherinnen und Besucher

Aber die Geduld der Wartenden wurde reichlich belohnt. An 120 Ständen wurde nahezu alles angeboten, was das Herz begehrt: Hausgemachte Spezialitäten und regionale Köstlichkeiten wie Obst, Liköre, Marmeladen und Backwaren genauso wie handgemachte Kleidung, Spielzeug, Keramik und nahezu alles, was man aus Holz herstellen kann. Der Themenschwerpunkt Landwirtschaft des Marktes ließ sich auch bei zahlreichen Vorführungen erleben. Bäcker, Seiler, Schmied und Hauswirtschafterin zeigten ihre Fertigkeiten ebenso wie der Sattler und der Bandweber.

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Bei Rahmenprogramm des Bauernmarkts lernen Kinder die Landwirtschaft besser kennen.

Neben zahlreichen alten Landmaschinen wie etwa einem Deutz MTZ 220 Traktor aus dem Jahr 1932 und einem Lanz D 1706 gab es auch viele verschiedene Tiere zu sehen. Patrick Thomas hatte zwei Rheinisch Deutsche Kaltblüter mitgebracht, gewaltige Pferde, mit denen er vorführte, wie früher die Äcker gepflügt wurden.

Mit Rheinischen Kaltblütern auf dem Acker

Die Tiere sind immer noch in der Forstwirtschaft im Einsatz. Mit der 13-jährigen Polly und ihrer sechsjährigen Tochter Emma geht Patrick Thomas auch schon mal in den Wald zum Holzrücken. Familie Wild war mit ihren zwei Kindern aus Köln angereist, die vierjährige Tochter Lotti hatte Spaß an den Alpaccas, weil die so wuschelige Frisuren hatten. Der 18 Monate alte Jakob in der Bauchtrage an Papas Brust hatte dafür noch kein rechtes Interesse.

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Ein Dreschkasten der Firma Ködel und Böhm von 1952, angetrieben über einen Riemen von einem Eicher Trecker.

Laura (8) aus Köln war zu Besuch bei ihrer Kusine Hannah in Engelskirchen, zusammen und Mama und Oma bastelten sieeifrig Kräuterduftsäckchen. Mama Kerstin Linke, die sich selbst als „Stammgast im Freilichtmuseum“ bezeichnete, war begeistert. „Es ist so schön weitläufig hier, einfach toll für Kinder“, sagte sie.

Kinderprogramm der Museumpädagogik

Gleich neben dem Hof zu Eigen war einer der Höhepunkte des Marktes zu bewundern: Manfred Jona, Andreas Kaminski und Alex Janiak zeigten an ihrem Dreschkasten der Firma Ködel und Böhm von 1952, wie früher die Körner des Getreides aus den Ähren geschlagen wurde. Angetrieben wurde der Dreschkasten über einen Riemen mittels eines Eicher Treckers.

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Patrick Thomas führte mit seinen zwei Rheinischen Deutschen Kaltblüter n die Arbeit auf dem Acker vor. 

Humor bewies Michael Graen, dessen eigentliche Kompetenz der Handel mit biologischen Baustoffen ist. Graen hatte Hühner mitgebracht und sie, wie es sich gehört, in einen Holzzaun eingesperrt. Etwas zu streng verwies ein Schild, „die Hühner bitte nicht füttern“, denn das liebevoll gestaltete Federvieh war aus Blech.

Selbstgemachtes und Gemüse aus der Region

Selbst aktiv werden und Landwirtschaft mit den eigenen Händen erleben wurde auch an einem weiteren Highlight des Bauernmarktes großgeschrieben. Der Treckerclub Müllenbach hatte einen großen Kartoffelroder mitgebracht. Groß und Klein durften hinter dem Gefährt über den Kartoffelacker herlaufen und bei der Ernte helfen.

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Viel Spaß hatten vor Allem die Kinder auch an einem Feld mit Riesen-Chinaschilf. In die über drei Meter hohen Pflanzen war ein Weg geschlagen worden, auf dem man sich ein bisschen wie in einem Labyrinth fühlen konnte. Doch das Vergnügen war nicht ganz ungefährlich, denn die Blätter des Schilfes sind messerscharf, deshalb warnte ein Schild: „Vorsicht Schnittgefahr!“