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GewerkschaftsfeierEhrungen für Mitglieder der IG Metall in Gummersbach

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Ig Metall Ehrung

Ein gutes Dutzend von 458 IG-Metall-Mitgliedern, welche die Gewerkschaft zur Jubilar-Feier nach Bergneustadt eingeladen hatte.

Bergneustadt – „Sie als Gewerkschafter stehen ein für Freiheit und Demokratie. Es ist erschreckend, was Rechtsradikale in Medien und auf Marktplätzen öffentlich äußern. Wehret den Anfängen!“ Ernste Worte fand Frank Meier, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Gummersbach, zur Begrüßung der zahlreichen Gäste der Jubilarfeier für langjährige Mitglieder im Bergneustädter Krawinkelsaal.

Bürgermeister Wilfried Holberg als Hausherr des Veranstaltungsorts „in einer Stadt, deren Herzschlag immer noch mit Metall zu tun hat“, nahm den Gedanken auf und forderte, „faschistoiden Tendenzen, die offenbar immer mehr gesellschafts- und parlamentsfähig werden, in einem Zusammenschluss der Gescheiten mit aller Macht entgegenzutreten.“

Demokratische Werte leben

„Sie sind vor Jahrzehnten eingetreten in eine Organisation, um Arbeiterinteressen zu vertreten, aber auch um demokratische Werte zu leben“, lobte Landrat Jochen Hagt die Geehrten und hob den in Oberberg traditionell guten Schulterschluss zwischen Kreis, Kammern, IHK und Gewerkschaften hervor.

Insgesamt 458 Jubilarinnen und Jubilare wurden geehrt für 25, 40, 50, 60 Jahre Mitgliedschaft, darunter acht Männer, die bereits im Jahr 1949 in die Gummersbacher IG Metall eingetreten waren.„Das sind rund 18 855 Jahre Gewerkschaftserfahrung“, rechnete der 1. Bevollmächtigte Werner Kusel aus und blickte zurück auf politische und gesellschaftliche Ereignisse: Die Trümmerjahre nach 1949, die Ankunft der ersten Gastarbeiter im Jahr 1959, auf Vollbeschäftigung im Jahr 1969.

Mehr Lohn

„Da erreichte der Arbeitsmarkt einen Rekord mit 861 000 freien Stellen und einer Arbeitslosigkeit von 0,5 Prozent. In der Metallindustrie gab es im Frühjahr drei Prozent mehr Lohn und Gehalt und im Herbst des selben Jahres noch einmal acht Prozent.“ Da ging ein sehnsüchtiges Raunen durch den Saal.

Kusel schilderte Schulungen von Betriebsräten mit anschließender Prüfung, die Wirtschaftskrise im Jahr 1979, der Sozialabbau 1994 und nicht zuletzt die großen Herausforderungen und Umbrüche der Arbeitswelt heute. Große Themen wie die demografische Entwicklung, Digitalisierung, Werkverträge und Leiharbeit, Energiewende und Handelskriege, deren Auswirkungen seien auch in Oberberg zu spüren.

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So würden nach derzeitigen Informationen allein sechs Betriebe der Metall- und Elektroindustrie rund 500 Arbeitsplätze verlieren. Die letzten zehn Jahre des Wachstums seien von den verantwortlichen Managern genutzt worden, um sich auf den Lorbeeren auszuruhen statt Personalplanung zu betreiben und neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Gewinne werden privatisiert, Verluste nach wie vor sozialisiert.“

Nach all den ernsten Worten sorgten die Band „Late Night Special“ und Zauberkünstler Kai Wiedemann für Entspannung. Ein Wermutstropfen: Das Dominal Quartett der Firma Kind & Co. in Wiehl, das seit mittlerweile 15 Jahren der Jubilarehrung der Gummersbacher IG Metall einen festlichen musikalischen Rahmen verliehen hat, ließ nun zum letzten Mal Lieder vom süßen weinselig-sorglosen Leben vom Hammerschmied erklingen. Das Ensemble soll sich aus Altersgründen allmählich auflösen.