Trotz CoronaBergneustädter Freibadverein zufrieden mit der Saison
Bergneustadt – Wirtschaftlich war’s ein Schlag ins (Bade-)Wasser: Nur 11 162 Gäste kamen in der äußerst schwierigen Corona-Saison ins Bergneustädter Freibad. Vor zwei Jahren waren es 20 000 mehr. Zum Glück hat der Förderverein, der das Bad betreibt, noch Rücklagen.
Trotzdem ist Vorsitzender Stephan Büser nicht unzufrieden: „Es war richtig, dass wir aufgemacht haben, und es war richtig, wie wir’s gemacht haben.“ Man habe sich als Ehrenamtler einer Aufgabe gestellt, an die sich andernorts manch kommunale Bäder nicht getraut hätten. Dabei war lange Zeit gar nicht klar, ob Freibäder überhaupt öffnen durften, und wenn, unter welchen Bedingungen.
Umkleiden aus Bauzäunen und Folie gebaut
Maskenpflicht, Hygienekonzept, separate Umkleiden, ständiges Desinfizieren, Corona-Reinigungsplan, auf der Wiese markierte Liegeflächen für jeden der 600 Besucher, die sich zeitgleich maximal im Freibad aufhalten durften – lange hatte der Vorstand überlegt, bevor er das Bad dann doch am 27. Juni eröffnete – zwei Monate später als sonst. Am Ende stellten sich die Auflagen als doch nicht so schwer erfüllbar heraus. Die zusätzlichen Umkleiden wurden aus geliehenen Bauzäunen gebaut, sie wurden mit schwarzer Folie verhängt. Die Rasenmarkierungen waren entbehrlich, es blieb bei der Maskenpflicht an Eingang, am Kiosk und in den Toiletten. Auch kam man ohne die anfangs befürchtete hohe Zahl an Aufsichtspersonal aus.
Auch die anderen Oberberger Freibadvereine ziehen Bilanz
Freibad Bielstein
Knapp die Hälfte der sonst üblichen jährlichen Besucher sind in der Corona-Saison im Bielsteiner Freibad geschwommen. 2019 waren es noch 39 000 Besucher, in diesem Jahr zählte der Förderverein trotz Corona immerhin noch 22 000. Aufgrund des sommerlichen Wetters hatte sich das Freibad-Team spontan dazu entschlossen, die Saison bis Mitte September zu verlängern – mit Erfolg. „Im September haben wir sogar 2000 Besucher mehr gezählt als im Vorjahr“, berichtet Andreas Zurek vom städtischen Träger „Freizeit- und Sportstätten Wiehl“. Eine finanzielle Bilanz gebe es noch nicht. Aufgrund des zusätzlichen Personalaufwands und Anschaffungen wie mobiler Umkleidekabinen musste neben den fehlenden Einnahmen aber auch mehr ausgegeben werden.
Panoramabad Engelskirchen
Den wohl besten Zeitpunkt für die aufwendige Sanierung ihres Panoramabads haben sich die Engelskirchener ausgesucht. Bereits vor der Corona-Pandemie stand fest, dass das Bad in der Saison 2020 geschlossen bleibt.
Naturfreibad Wallefeld
Geöffnet hatte in der Gemeinde Engelskirchen aber das Freibad in Wallefeld. Durch die Corona-Krise habe man von Juni bis Ende August nur ein Drittel der sonst üblichen Besucherzahl empfangen können und somit auch nur ein Drittel des Umsatzes gemacht, berichtet Sascha Häner vom gemeinnützigen Verschönerungsverein, der das Naturfreibad betreibt. Maximal 140 Badegäste konnten sich in Wallefeld gleichzeitig im Freibad aufhalten. Finanziell habe der Verein aber keine großen Verluste gemacht, sagt Häner. (lth)
Dabei hatten sich auf einen Aufruf des Vereins hin viele Menschen als zusätzliche Helfer gemeldet. „Das hat uns erneut gezeigt, wie sehr die Menschen das Freibad erhalten wollen“, sagt Büser dankbar. Anders als andere Bäder verzichtete man in Bergneustadt auf eine Online-Anmeldung ebenso wie auf einen stundenweisen Schichtbetrieb. Auf der Internetseite war der aktuelle Besucherstand zu jederzeit zu verfolgen. Die eigene Anfahrt einkalkuliert, konnte jeder Besucher dann selbst einschätzen, ob er ins Bad gelangen würde oder nicht. Nur zwei, drei Mal habe es einen Einlass-Stopp gegeben, sagt Büser.
Und so stiegen die Zahlen von den letzten Junitagen (415) über 2719 Gäste im Juli bis auf 7135 Badbesucher im August. Darunter, schildert Büser, seien viele neue Besucher auch von auswärts gewesen. Mit maximal 600 Besuchern blieb die Lage deutlich entspannter als mit 1500, die sonst an Spitzentagen schon erreicht wurden. Mitte September wurde die Saison mit weiteren 893 Gästen beendet.
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