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Frechener „Trauerspiel“Sanierung des Terrassenfreibads liegt wieder auf Eis

Lesezeit 3 Minuten

Die Becken im Terrassenfreibad sollen saniert werden. Doch der Zeitplan ist aus den Fugen geraten.

Frechen – Es ist ein Projekt, in das die Stadt Frechen einen Millionenbetrag investieren will: Eigentlich hätte jetzt im Oktober die aufwendige Sanierung des Terrassenfreibads beginnen sollen. Doch das Vorhaben liegt derzeit auf Eis.

„Das Projekt ist vorerst gestoppt worden“, berichtete Betriebsleiter Thomas Schlesinger am Mittwoch im Freizeit- und Bäderausschuss.

Fliesenschaden im Hallenbad

Im Hallenbad „Fresh open“ gibt es einen massiven Fliesenschaden im Sportbecken. Auf einer Fläche von 15 Quadratmetern haben sich dort die Fliesen gelöst. „Das hat ganz klein angefangen“, berichtete Betriebsleiter Thomas Schlesinger im Freizeit- und Bäderausschuss. Zuerst habe man noch versucht, Taucher einzusetzen, um die Beschädigungen zu beheben. Doch das funktionierte nicht: Binnen fünf Tagen und Nächten hätten sich immer mehr Fliesen gelöst.

Die Hälfte des Beckens ist derzeit gesperrt. Dies hat auch zur Folge, dass weniger Besucher ins Hallenbad gelassen werden können. Wie Schlesinger erklärte, berechnet sich die Zahl der zugelassenen Gäste nach der zur Verfügung stehenden Wasserfläche.

Fachleute werden den Schaden demnächst genauer untersuchen. (rtz)

Hintergrund ist, dass mehrere mit dem Vorhaben befasste Mitarbeiter die Stadtverwaltung mittlerweile verlassen haben, darunter der zuständige Projektleiter. Die Neubesetzung der Stelle scheiterte im ersten Anlauf, da der Bewerber im Juni kurz vor Dienstantritt abgesagt hatte. Im Oktober soll ein Nachfolger den Dienst antreten und die Planungen übernehmen.

Zudem habe ein weiterer Mitarbeiter der zuständigen Abteilung gekündigt, ein dritter wechselte den Arbeitsplatz innerhalb der Stadtverwaltung. Eine erste Stellenausschreibung habe keinen Erfolg gebracht, eine zweite Ausschreibung für beide Stellen laufe. Nach der Neubesetzung soll über den Fortgang der Freibad-Sanierung entschieden werden.

Frechen: Edelstahl-Variante sorgte für Verzögerung

„Es ist ein Trauerspiel, dass dort seit über einem Jahr nichts passiert“, sagte Susanne Neustadt (SPD) während der Ausschusssitzung. Sie befürchtet, dass der mit den Arbeiten beauftragte Generalunternehmer irgendwann die Brocken hinwirft, wenn es nicht weitergeht.

„Bei unserer Ausschusssitzung im Januar hatte der Planer alles schon parat“, sagte der Ausschussvorsitzende Dirk Kitzel. Doch auf Antrag der Grünen habe der Ausschuss mehrheitlich beschlossen, anstelle einer Auskleidung mit Folie oder Fliesen noch einmal eine Edelstahl-Variante für die Schwimmbecken zu prüfen, die damals nach vielen Diskussionen schon längst ad acta gelegt worden sei. Dies habe für die entscheidende Verzögerung gesorgt. Dann sei der Planer weg gewesen und das Projekt ins Stocken geraten. „Hätte man auf diese erneute Prüfung verzichtet, dann wären wir heute weiter“, betonte Kitzel.

Baustellen Sanitäranlagen, Kleinkinderbereich und Umkleiden

Dirk Wrhel (Perspektive für Frechen) sah die Sache anders: „Das Personal hat die Stadtverwaltung unabhängig von den Edelstahlbecken verlassen.“

Neben der Sanierung der Schwimmbecken ist auch eine Instandsetzung des Kleinkinderbereichs vorgesehen. Zudem sollen die Sanitärräume, die Umkleiden und der Schwimmmeisterraum modernisiert werden. Auch die Erneuerung der Chlorgasanlage ist vorgesehen.

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Die Kosten für die Sanierung waren zuletzt auf rund 2,4 Millionen Euro beziffert worden, wenn man die Becken mit Folien oder Fliesen auskleidet. Die Edelstahl-Lösung wäre erheblich teurer.

Nach einem Beschluss des Ausschusses vom Januar ist eine Sanierung bei laufendem Schwimmbadbetrieb vorgesehen, wobei die Hauptarbeiten außerhalb der Freibad-Saison erfolgen sollen.