Lernspaß im SommerSchüler aus Bergneustadt sollen in den Ferien Lernstoff nachholen
Bergneustadt – Manch einer kann sich wohl etwas Schöneres vorstellen, als in den Sommerferien die Schulbank zu drücken und den Lernstoff des vorangegangenen Schuljahres zu wiederholen. Nicht so Ahmed (11), Maya (11), Olcay (13) und Nina (12). Sie haben sich freiwillig dazu entschieden, in den ersten beiden Ferienwochen in die Schule zurückzukehren.
Überall im Kreis wird die Möglichkeit geboten, den wegen der Pandemie versäumten Lernstoff nachzuholen. Wir haben uns in Bergneustadt umgesehen. Dort findet die „Ferienschule Bergneustadt“ als ein Projekt der drei weiterführenden Schulen der Stadt in der Realschule statt.
Ahmed und sein bester Freund Olcay besuchen den Deutschunterricht und möchten ihre Grammatik und Aussprache verbessern. „Wir lernen sehr viel und haben nebenbei aber auch spaßige Momente, das ist toll“, ist Ahmed begeistert.
Das Projekt unterstützt rund 30 Schüler aus der 5. und 6. Klasse
Die Ferienschule wird im Rahmen des Programms „Extra-Zeit zum Lernen“ von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu 80 Prozent gefördert. Schulleiter Ralf Zimmermann erklärt: „Die restlichen 20 Prozent hat die Stadt Bergneustadt als Schulträger übernommen, dafür sind wir sehr dankbar. Die Stadt war sofort bereit, uns zu unterstützen.“
Neben der Realschule sind auch die Hauptschule und das Wüllenweber-Gymnasium (WWG) mit an Bord. „Unter den Schulen wird eine gute Zusammenarbeit gepflegt, und dieses schulübergreifende Projekt wird das nochmal verstärken. Wir ziehen da an einem Strang“, sagt Zimmermann. Zudem sei es auch ein Vorteil für die Schüler, die schulübergreifend die Pausen zusammen verbringen.
Unterrichtet werden die mehr als 30 Kinder der 5. und 6. Klassen von Lehrkräften, Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt und Studenten in den beiden Ferienwochen und nochmals in der letzten Ferienwoche. Angeboten werden Deutsch und Mathematik für die Kinder der Haupt- und Realschule sowie Englisch für die Kinder des WWG.
Defizite aus dem Distanzunterricht sollen aufgeholt werden
Das Projekt geht dabei auf eine Idee von Barbara Spiller zurück. Sie ist als Erprobungsstufenkoordinatorin für die Belange der 5. und 6. Klassen der Realschule zuständig. „Im Gespräch mit Kollegen kristallisierte sich heraus, dass manche der Kinder aufgrund des Distanzunterrichts nicht so gut mit dem Lernstoff zurechtkamen“, erzählt Spiller. Während des kurzen Präsenzunterrichts zum Ende des Schuljahres hin wurden die Leistungen wieder besser. „Diesen Schülern möchten wir mit der Ferienschule gezielt helfen. Die letzte Ferienwoche soll darüber hinaus die Teilnehmer dann auch auf das kommende Schuljahr einstimmen“, erklärte sie.
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Das Programm des Landes sei genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen. Ihr mache der Unterricht in den Ferien besonders viel Spaß, weil sie sich individuell um die Belange der Kinder kümmern könne. „Jetzt kann ich mich auch mal daneben setzen und ganz in Ruhe den Lernstoff durch gehen.“
Das ist auch der Grund, warum die zwölfjährige Nina derzeit lieber die Schulbank drückt als morgens länger zu schlafen: „Mir fällt es leichter, in kleinen Gruppen zu lernen. Außerdem kann ich so meine beste Freundin wieder sehen.“ Auch Ahmed und Olcay freuen sich besonders darauf, nach dem Distanzunterricht wieder Zeit zusammen verbringen. Das habe den Vieren doch sehr gefehlt, sind sie sich einig.