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BergneustadtSonnenschule wird „Schule ohne Rassismus“

Lesezeit 3 Minuten
Schule ohne Rassismus GIES 311019

Schulpate und Viktoria-Köln-Torwart Daniel Mesenhöler freute sich mit den Sonnenschulkindern über die Auszeichnung.

Bergneustadt – Die Sonnenschule Auf dem Bursten in Bergneustadt ist eine „Schule gegen Rassismus und mit Courage“ – und das ist jetzt auch amtlich. Die entsprechende Urkunde und die Plakette nahm Schulleiterin Gabriele von Blücher gestern unter großem Applaus der Grundschülerinnen und Grundschüler entgegen.

Dorothea Wirtz vom kommunalen Integrationszentrum des Oberbergischen Kreises überbrachte beides und bescheinigte den Kindern, dass sie jetzt Vorbilder für alle Schüler im Oberbergischen und auf der ganzen Welt sind. „Wenn jemand geärgert wird, weil er anders aussieht, dann gehen wir hin und sagen Stopp“, fasste sie noch einmal zusammen, was für die Grundschulkinder schon gelebter Alltag ist.

Mit von der Partie war auch Daniel Mesenhöler, der aus der Jugend des TuS Othetal hervorgegangen ist. Der Torwart des Drittligisten Viktoria Köln ist Pate der Sonnenschule und nahm gestern an der Urkundenverleihung teil. Es sei wichtig, schon früh zu lernen, sich gegenseitig zu respektieren und Zivilcourage zu zeigen, sagte er.

„Große Helden“ aus Bergneustadt

„Ihr seid die großen Helden“, bescheinigte auch Schulleiterin von Blücher den kleinen Hauptpersonen, „denn ihr habt etwas zustande gebracht, worauf wir schon lange warten.“ Sie schlug den Bogen zurück ins Jahr 2015, als sich Katholische Grundschule und Gemeinschaftsgrundschule zum „Grundschulverbund mit katholischem Zweig“ zusammenschlossen. Den darauf folgenden Prozess verdichtete die Schulleiterin zu dem Satz: „Zwei sehr unterschiedliche Schulen mit Schülern sehr unterschiedlicher Herkunft haben hier mit hohem Engagement erfolgreich zu einer großen Gemeinschaft zusammengefunden.“

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Dabei half von Anfang an ein bis heute geltendes Leitbild. Es stellt klar, dass in der Sonnenschule jeder dazugehört, egal, wie jemand aussieht, was jemand kann, woran jemand glaubt. Es werden demokratische Werte vermittelt, heißt es. „Wir lernen die Vielfalt unterschiedlicher Kulturen und Glaubensformen kennen und achten.“ Und: „Uns ist ein respektvoller und sozial kompetenter Umgang miteinander wichtig.“

Die offizielle Auszeichnung als Schule ohne Rassismus sei eine direkte Folge dieses von vier Jahren eingeschlagenen Weges, fand Gabriele von Blücher.Seitens des Lehrerkollegiums hatten Christopher Eckes und Jessi Mauelshagen den Schülern geholfen, das Projekt vorzubereiten und den Antrag einzureichen. Den Stein ins Rollen gebracht hatten die Klassensprecher im Schülerparlament, die einstimmig entschieden hatten, sich um die Aufnahme in das Netzwerk der Courageschulen zu bewerben.

Im Mai dieses Jahres, erinnerte die Schulleiterin, hatte sich die Sonnenschule im Rahmen einer Projektwoche mit dem Thema „Wir sind Kinder einer Welt“ befasst, wo sich Schüler, Eltern und Lehrer an einem Stand über Rassismus informieren konnten – „und leider auch über die Erfahrungen, die Mitschülerinnen und Mitschüler bereits selber mit Rassismus machen mussten“, so von Blücher.