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Große ShowAdrienne Haan singt in Bergneustadt von „New York, New York“

Lesezeit 3 Minuten
Adrienne Haan auf der Bühne des Krawinkelsaals.

Schillernde Erscheinung: Adrienne Haan brachte mit ihrer Band Broadway-Glamour in den Krawinkelsaal.

Seit 27 Jahren lebt die bekannte Künstlerin Adrienne Haan in New York, und seit elf Jahren gastiert sie mit ihren Programmen in Bergneustadt.

„New York, New York“ aus dem gleichnamigen Musikfilm von 1977 war der instrumentale Einstieg, doch bald gesellte sich die New Yorker Sängerin Adrienne Haan auch gesanglich hinzu. „Hallo Bergneustadt“, begrüßte sie ihr Publikum, viele von ihnen Stammgäste. Als eine grandiose Hommage an den Big Apple erlebten rund 100 Zuschauer am Samstagabend die Revue von Adrienne Haan und ihrer Band im Krawinkelsaal. Die 46-Jährige, die inzwischen bereits im elften Jahr in Bergneustadt gastiert, versicherte, dass sie mit diesem Programm aus Songs von den 20er bis zu den 90er Jahren der Liebe zu der Stadt Ausdruck verleihen möchte, in der sie seit 27 Jahren lebt.

Vom Ruhrpott in den Big Apple

Ihre musikalische Leidenschaft für Amerika ist aber noch viel älter. „Ich bin im Ruhrpott geboren und in Essen aufgewachsen.“ Während ihre Großmutter am liebsten die Wildecker Herzbuben hörte, habe ihre Mutter einmal vom Einkaufen eine CD mit Bing Crosbys „White Christmas“ mitgebracht: „Da war es um mich geschehen.“ Das sei im Alter von acht oder neun Jahren passiert, von da an wollte sie selbst Sängerin werden.

Nach ihrer Interpretation des Songs „Let Me Sing And I'm Happy“ von Irving Berlin führte Haan aus, dass sie nach ihrem Abitur auf der Bischöflichen Marienschule in Mönchengladbach nach New York wollte: „Mein Ziel war, die Welt zu erobern.“ Zuvor sei sie bereits bei einem Schüleraustausch als 17-Jährige von ihrer Gastfamilie in Texas auf die „American Academy of Dramatic Arts“ hingewiesen worden, die auch Robert Redford besucht hatte: „Da wollte ich unbedingt auch hin.“ Als blonde, hochgewachsene Deutsche sei ihre erste Rolle dann „Rotkäppchen“ gewesen, das habe ihr überhaupt nicht gefallen.

Jazzig und swingend durch die 20er und 30er Jahre

Ihr Faible gilt der Musik der 20er und 30er Jahre. Eines ihrer Lieblingsstücke sei „The Man I Love“ von George und Ira Gershwin, das sie gleich darauf zum Besten gab. Jazzig und swingend bewegte sie sich durch diese Epoche und forderte ihr Publikum auf, den Jazzrhythmus mitzuklatschen.

Strahlende „Strangers“In der Pause hatte sie ihr silbernes Glitzer-Outfit gegen ein kurzes Kleid der selben Farbe gewechselt, was allerdings noch heller strahlte, ganz passend zum Song „Strangers in the Night“ von Frank Sinatra, wobei sie sich fast schwebend durch den abgedunkelten Saal bewegte. Cole Porter und Fred Astaire standen ebenfalls Pate im Programm.

Nach einer eher rockigen Einlage mit Aretha Franklin, in der sich der gewaltige Stimmumfang der Sängerin mit ihrem einzigartigen Timbre einmal mehr zeigte, intonierte sie zum Abschluss noch einmal „New York, New York“, wozu das Publikum stehend applaudierte.

In der Zugabe präsentierte sie ein buntes Potpourri über die Jahrzehnte, darunter auch wunderbar klar „Over the Rainbow“ und als absoluten Höhepunkt mit Verve und vollem Einsatz „My Way“.