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Chor-JubiläumBergneustädter Weibsbilder feiern 25-Jähriges mit einem Doppelkonzert

Lesezeit 3 Minuten
Die Sängerinnen der Weibsbilder präsentieren sich in ihren Bühnenkostümen.

Kostüme und Tanzeinlagen gehören bei den Weibsbildern dazu. Ihre Chorkonzerte sind Showevents.

Am Wochenende feiert der Bergneustädter Chor Weibsbilder 25-Jähriges mit zwei Konzerten. Hervorgegangen ist er aus den Voices.

Wenn Chorleiterin Petra Meister zurückdenkt, muss sie lachen. „Anfangs mussten wir dafür sorgen, dass unsere Babys ihren Vätern sauber und satt übergeben wurden, bevor wir proben konnten.“ Das war im Jahr 1995, von den jungen Müttern, die damals den Chor „Weibsbilder“ gründeten, sind einige inzwischen Omas. „Aber wir sind immer noch ein verrückter Haufen“, versichert eine der Sängerinnen.

Die Weibsbilder versprechen „The Greatest Show“

Mit Glitzerzylindern auf dem Kopf proben die 14 Frauen gerade für ihren großen Auftritt am Wochenende mit dem selbstbewussten Titel „The Greatest Show“. Weil sich die Feier zum 25-jährigen Jubiläum durch Corona um drei Jahre verzögert hat, gibt es gleich zwei Konzerte, am Samstag und am Sonntag.

Hervorgegangen sind die Weibsbilder aus dem Bergneustädter Voices Project. „Damals wollten einige Frauen was Eigenes machen“, erzählt die Chorleiterin. „In einem großen Chor ist man eine von vielen, bei uns kommt es auf jede Stimme an.“ Zehn der Gründerinnen sind heute noch dabei. Nicht ohne Grund, sagt Meister: „Wir hatten alle einen heftigen, prall gefüllten Alltag und manchmal einen Kloß im Bauch. Aber wenn wir uns dann abends zum Singen getroffen haben, war alles weg.“

Das schweißt zusammen, wir singen nicht nur zusammen, sondern sind auch Freundinnen geworden, die sich umeinander sorgen.
Petra Meister, Chorleiterin

Und es blieb nicht beim Singen: Von Anfang an heben die Weibsbilder auch getanzt, „heute allerdings nicht mehr im bauchfreien Oberteil wie auf den alten Fotos“, schmunzelt die 56-Jährige. Die Sängerinnen sind in den Fünfzigern angelangt. Aber kein bisschen leise, wenn sie ihr neues Programm präsentieren. Es ist ein lockerer Mix aus Abba, Filmmusik, Hits aus den Charts und christlichen Liedern, vor allem aber mit Spaß am Gesang.

Steif auf der Bühne zu stehen wäre ihnen ein Gräuel, die Choreografien verlangen Bewegung, Kostüme gehören auch dazu. Ganz viel Neues ist dabei, Pianist Ralf Zimmermann habe schon gestöhnt, wie viel er üben müsse, erzählt Meister schmunzelnd. „Wir hatten ja drei Jahre lang Zeit zu proben.“ Während der Corona-Einschränkungen trafen sie sich per Zoom.

Längst singt der Chor auch sechsstimmig und a cappella

Haben sich die Weibsbilder früher nur an einfache Lieder gewagt, so singen sie heute auch sechsstimmig und a cappella. Die Sätze schreibt die Chorleiterin alle selbst, „für Frauenchor gibt es nicht viel, nur Sachen für hohe, quietschende Stimmen“, kritisiert sie. Nix für die Weibsbilder, die sich ihren Namen wählten, weil sie sich als gestandene Mütter nicht „Voice Girls“ nennen wollten, obwohl einige Ehemänner bei den „Voice Boys“ sangen.

In den 25+3 vergangenen Jahren haben sie zusammen viel auf die Bühne gestellt, unvergessen zum Beispiel das Musical „Mamma Mia“ zusammen mit den Teenie Voices. Neben vielen Konzerten gab es Frauenfrühstücke und gemeinsame Reisen an die Mosel und nach Berlin.

„Das schweißt zusammen, wir singen nicht nur zusammen, sondern sind auch Freundinnen geworden, die sich umeinander sorgen“, resümiert Meister. „Vielleicht werden wir als Chor ja zusammen alt.“

Dass es noch lange nicht so weit ist, zeigt „The Greatest Show“, wenn die 14 Sängerinnen Grönemeyers „Sekundenglück“ intonieren, von Muttertieren und Alphatieren singen oder musikalisch in sich das Stück Hefe entdecken, das laut Ina Müller in jeder Frau steckt. Das Publikum kann sich auf zwei Stunden pralles, unterhaltsames Programm freuen. Nicht umsonst beginnt die Moderation mit dem Satz: „Ich platze vor Ideen“.


Die Jubiläumskonzerte sind am Samstag und Sonntag, 4. und 5. März, jeweils 18 Uhr im Martin-Luther-Haus, Martin-Luther-Straße, in Wiedenest. Eintrittskarten gibt es auf der Chor-Homepage im Internet.