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GeburtstagsfestFeuerwehr Hackenberg wirbt um Nachwuchs

Lesezeit 2 Minuten
Feuerwehrleute zeigen ihren Besuchern eine fahrbare Wasserspritze auf Holzrädern.

Altes Löschgerät und aktuelle Herausforderungen: Der Löschzug führte eine alte Spritze vor. Die Ausrüstung ist heute weniger ein Problem als das Personal.

Grund zum Feiern hat die Hackenberger Feuerwehr im Jahr ihres 130-jährigen Bestehens. Aber auch Grund zur Sorge.

Vor 130 Jahren versammelten sich in der damaligen Gaststätte Hollmann auf dem Bergneustädter Hackenberg 34 Männer, um die Freiwillige Feuerwehr Hackenberg-Leienbach zu gründen. Bereits am darauffolgenden Sonntag um 8 Uhr morgens starteten sie die erste Übung, damals noch ganz ohne Uniform und nur mit Eimern bewaffnet.

Diesen Jahrestag hat die Truppe, der mittlerweile nur noch unter dem Namen „Löschzug Hackenberg“ firmiert, am Sonntag gebührend gefeiert. Im Gerätehaus an der Breslauer Straße gab's Programm. Mittlerweile kann das 22 Mann starke Einsatzteam rund um Löschzugführer Stefan Hatzig auf ein ganzes Arsenal an Hilfsmitteln, darunter auch Atemschutzgeräte und Drehleiter zurückgreifen.

Das hat unsere Abläufe ganz schön durcheinandergebracht.
Axel Solbach über den letzten großen Brand in Nachbarschaft des Gerätehauses

Die Verbesserung der Ausrüstung war in den Anfangsjahren ganz entscheidend von solchen Festivitäten abhängig, da zu diesem Zeitpunkt die Ausrüstung häufig noch selbst beschafft und finanziert werden musste, berichten die Wehrleute. Durch die Feste konnte dringend benötigtes Geld eingenommen werden.

Hackenberger Wehrchef wurde einst selbst auf einem Fest rekrutiert

Heutzutage steht bei der Hackenberger Feuerwehr neben dem kameradschaftlichen Zusammenhalt vor allem die Nachwuchsgewinnung im Vordergrund. Quereinsteiger sind dabei keine Seltenheit – auch Stefan Hatzig wurde auf einem Feuerwehrfest rekrutiert. „Meine beiden Nachbarn waren bei der Feuerwehr und haben mir dann gesagt: Morgen ist Tag der offenen Tür und da gehst du hin“, berichtet er – und ist 39 Jahre später immer noch mit Herzblut dabei.

Besonders tagsüber ist die Personaldecke eine Herausforderung, da viele Feuerwehrmitglieder in Köln, Leverkusen oder Bonn arbeiten und im Einsatzfall nicht schnell genug vor Ort sein können. In ihren Einsätzen unterstützt der Löschzug Hackenberg vor allem den örtlichen Rettungsdienst. Bei den zahlreichen Mehrfamilienhäusern, die auch von vielen älteren Menschen bewohnt werden, wird immer wieder Verstärkung benötigt: Sei es, um verschlossene Türen zu öffnen oder beim Tragen von betroffenen Personen.

„Was Brände angeht, ist die Lage in letzter Zeit zum Glück ziemlich ruhig“, berichtet Axel Solbach, stellvertretender Einheitsführer. Der letzte große Brand war Anfang 2022 und das auch noch in direkter Nachbarschaft zum Gerätehaus der Feuerwehr. „Das hat unsere Abläufe ganz schön durcheinandergebracht. Ausrücken war ja gar nicht notwendig“, erinnert sich Solbach.

Auch beim Feuerwehrfest konnte man die Profis in Aktion sehen. Bei einem simulierten Notfall zeigten sie die Abläufe und ihr Können. Zudem gab es die Möglichkeit, selbst mal in eine Uniform zu schlüpfen oder einfach bei guten Gesprächen, Bratwurst und Kaltgetränk sowie Unterhaltung für die Kleinsten einen schönen Tag zu verleben.