Sicht- und ansprechbar sein will der neue Pfarrer Marc Platten der Emmaus-Gemeinde Wiedenest-Derschlag, den das Thema Schule nicht loslässt.
Thema Schule im FokusMarc Platten wird neuer Pfarrer in der Gemeinde Wiedenest-Derschlag
Das Thema Schule lässt Marc Platten einfach nicht los. Viele Jahre engagierte sich der evangelische Theologe in der Kinder- und Jugendarbeit, arbeitete mit Grundschülern in Hülsenbusch und Jugendlichen am damaligen Gummersbacher Grotenbach-Gymnasium zusammen. 2011 wurde Platten Schulpfarrer am Homburgischen Gymnasium. Zum 1. August hat er die seit dem Frühjahr vakante Pfarrstelle der Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag übernommen. Eine seiner ersten Amtshandlungen dort: der Einschulungsgottesdienst mit 120 i-Dötzchen.
Mit der Nachfolge auf Michael Kalisch kommt Marc Platten gewissermaßen auch beruflich nach Hause. Aufgewachsen ist der Pfarrer in Bergneustadt, wohin er 2017, nach elf Jahren auf dem Bernberg, mit Frau Ulrike zurückkehrte und wo er einst den Plan formte, sich tatsächlich für ein Studium der Theologie einzuschreiben. Ursprünglich galt sein Interesse nämlich der Elektrotechnik. Als kleiner Junge wurde er bei einem Stromunfall verletzt, doch statt lebenslanger Angst vor der Elektrizität entwickelt der Bergneustädter eine Neugier auf den Zusammenhang von Spannung und Schaltern.
Beim Zivildienst wurde Marc Platten der Glaube immer wichtiger
Das ändert sich, als der Oberberger in der Bergneustädter Altstadt seinen Zivildienst ableistet. „Der Glaube ist mir damals immer wichtiger geworden“, erinnert sich Marc Platten. Nach dem Studium folgt das Vikariat, das er bei Pfarrer Gisbert von Spankeren in der Kirchengemeinde Hülsenbusch absolviert. Dort steht damals die Zusammenlegung der Gemeinden Hülsenbusch und Berghausen im Mittelpunkt. „Zwei Orte, die räumlich schon etwas auseinanderliegen, formten plötzlich eine Einheit“, blickt Platten zurück. Ähnliches erlebt er nach dem Probedienst als Pfarrer in Holpe-Morsbach.
Die Erfahrungen von damals werden bei der neuen Aufgabe nützlich sein. Davon ist der Theologe überzeugt – mit Blick auf die zum Jahreswechsel neu geschaffene Emmaus-Gemeinde Wiedenest-Derschlag, vor allem aber auch hinsichtlich des sogenannten „Kooperationsraums Wiedenest-Derschlag, Bergneustadt, Lieberhausen und Eckenhagen“, mit dem die Kirche ihre Strukturen fit für die Zeit nach 2030 machen will.
Für Marc Platten zählt ohnehin mehr der Inhalt als die Form. „Wir haben die schönste Botschaft der Welt. Genau deshalb muss Kirche sichtbar sein“, fordert der Pfarrer. Er wünscht sich, „dass die Menschen mit ihrer Heimat auch ihre Kirche verbinden“ – wie neulich, als eine Vierjährige ihren Eltern klar machte, dass sie sich nur in Derschlag taufen lasse, eben in „ihrer Kirche“.
In seinem ersten Jahr im neuen Amt will Marc Platten, der übrigens heute 49 Jahre alt wird, viel zuhören, Menschen, Strukturen und Institutionen kennenlernen. Bereits jetzt hat er auf seinem Elektrofahrrad etliche Kilometer auf dem Alleenradweg zwischen Wiedenest und Derschlag absolviert. Auf dem Rad sei man den Menschen einfach näher, sagt er. Sichtbar sein, helfen – das erinnert Marc Platten an seine Zivildienstzeit. An damals, als er den Plan fasste, Theologie zu studieren.
Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 13. August, 15 Uhr, wird Marc Plattten offiziell von Superintendent Michael Braun als Pfarrer der Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag eingeführt. Nach der Feier in der Wiedenester Kreuzkirche gibt der neue Pfarrer einen Empfang im benachbarten Gemeindehaus.