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Tischtennis-Bundesliga Für Goldjunge Kanak Jha gab's den größten Burger

Lesezeit 3 Minuten
Konzentriert spielt Adrien Rassenfosse den Ball über das Netz.

Mit seinem Sieg gegen Cedric Meissner sorgte Bergneustadts Adrien Rassenfosse für den wichtigen zweiten Punkt.

TTC Schwalbe Bergneustadt siegt überraschend gegen den deutschen Vizemeister und Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken.

Als wenn es Adrien Rassenfosse im Vorfeld geahnt hätte. Am vergangenen Montag hatte der Tischtennis-Profi des TTC Schwalbe Bergneustadt nach dem 3:1-Saisonauftaktsieg daheim gegen den TTC Zugbrücke Grenzau noch zu Protokoll gegeben, „dass es durchaus möglich ist, dass wir auch in Saarbrücken gewinnen“. Der Belgier behielt mit seiner Aussage Recht, denn fünf Tage später sorgten die Bergneustädter für die Überraschung und gewannen tatsächlich beim deutschen Vizemeister und amtierenden Champions-League-Sieger 1. FC Saarbrücken mit 3:1.

„Kanak Jha ist unser goldener Junge“, schwärmte Schwalbe-Sportwart Heinz Duda nach der dreieinhalbstündigen Begegnung. „Wir müssten ihm eigentlich schon jetzt an einem der drei Kreisel in Bergneustadt ein Denkmal setzen.“

Kanak Jha siegte in fünf Durchgängen gegen den Weltranglistenzehnten Patrick Franziska

Der 24-Jährige wiederholte seine starke Leistung aus dem Match gegen Grenzau und steuerte wiederum zwei Einzelsiege bei. Jha gewann zunächst nach hartem Kampf in fünf Durchgängen gegen den Weltranglistenzehnten Patrick Franziska und sorgte im vierten Match auch noch mit einem 3:1-Erfolg gegen Darko Jorgic für den Schlusspunkt.

Der Slowene war erst gar nicht für einen Einsatz vorgesehen, doch beim zwischenzeitlichen 1:2-Rückstand bekamen die Gastgeber „kalte Füße“ und hofften mit dem personellen Wechsel für die Wende zu sorgen. Das gelang jedoch nicht.

Adrien Rassenfosse setzt sich gegen Cedric Meissner durch

Die Begegnung hatte zunächst mit einer Vier-Satz-Niederlage von Benedikt Duda gegen Eduard Ionescu begonnen. Dem Bergneustädter Eigengewächs war nach seiner Verletzungspause die fehlende Spielpraxis anzumerken, während der Rumäne eine sehr starke Vorstellung ablieferte. „Bene hat keinesfalls enttäuscht“, beobachtete sein Vater Heinz.

Nach dem Erfolg von Jha gegen Franziska sorgte Adrien Rassenfosse mit einem gewonnenen Fünf-Satz-Krimi gegen Cedric Meissner für den wichtigen zweiten Punkt. „Ich bin sehr glücklich, dass ich mit meinem Sieg der Mannschaft helfen konnte“, freute sich de 21-Jährige anschließend. Der Sieg von Rassenfosse hätte noch deutlicher ausfallen können, doch ließ der Belgier im dritten Abschnitt einen 8:4-Vorsprung noch liegen und hatte mit 9:11 das Nachsehen. Die nächsten zwei Sätze gingen dann aber mit 11:9 sowie 11:6 an Bergneustadts Nummer drei, der den letzten Vergleich mit Meissner auf internationaler Ebene noch 0:3 verloren hatte.

Das war heute eine komplette Teamleistung
Benedikt Duda, Tischtennisprofi des TTC Schwalbe Bergneustadt

Durch den anschließenden Triumph von Kanak Jha über Darko Jorgic war die Sensation des zweiten Spieltages perfekt. „Das war heute eine komplette Teamleistung“, betonte Benedikt Duda und schloss auch seinen Bruder sowie Trainer Frederik und die Fans mit ein. Zur Belohnung gönnte sich die Mannschaft auf Kosten des Vereins ein Essen bei einer amerikanischen Fast-Food-Kette.

Matchwinner Jha bestellte sich den größten Burger. „Den hatte er sich auch verdient“, merkte Heinz Duda mit einem Augenzwinkern an und konnte es auch eine Stunde nach Spielschluss immer noch nicht fassen, was seine Jungs zuvor geleistet hatten. „Ich bin weiterhin baff. Bis ich diesen Sieg endgültig realisiert habe, wird es wohl noch ein wenig dauern.“

Weiter geht es für die Schwalben am Montag, 16. September, mit dem Heimspiel gegen den Post SV Mühlhausen. „Jetzt kann ich keinem mehr sagen, dass unsere Chancen in dem Match 50:50 stehen, wenn wir jetzt schon beim Champions-League-Sieger gewinnen“, so Duda lächelnd.


Die Spiele

Eduard Ionescu – Benedikt Duda 3:1 (11:8, 6:11, 11:7, 12:10).

Patrick Franziska – Kanak Jha 2:3 (5:11, 11:7, 11:9, 7:11, 11:13).

Cedric Meissner – Adrien Rassenfosse 2:3 (11:4, 9:11, 11:8, 9:11, 6:11).

Darko Jorgic – Kanak Jha 1:3 (9:11, 11:7, 9:11, 4:11).