Beim Vogelschießen in Bergneustadt war der Adler rasch erledigt.
SchützenfestVogelschießen und ein Hauch von Mallorca in Bergneustadt
Am Wochenende erstrahlte Bergneustadt in den Farben Grün und Weiß. Der Schützenverein Bergneustadt hatte zu seinem viertägigen Schützenfest eingeladen. Absoluter Höhepunkt war das Vogelschießen am Schützenfestsamstag, zu dem laut Bürgermeister Matthias Thul „gefühlt ganz Bergneustadt“ gekommen war.
Vier Anwärter hatten sich zum Königsvogelschießen eingefunden. Maik Bonner, Jonas Braun, Axel Gerheim und Guido Reinzhagen lieferten sich einen kurzen, aber sehr intensiven Wettkamp um die Königswürde. Mit dem 33. Schuss machte schlussendlich Jonas Braun dem hölzernen Vogelvieh den Garaus und ist mit seinen 22 Jahren nunmehr der zweitjüngste Schützenkönig in der Vereinsgeschichte (Patrick Hupertz war 2007 erst 21 Jahre alt). Der gelernte Elektriker hat sich Lara Achenbach zu seiner Königin erwählt. Als Majestät hat Braun bereits Erfahrung: im letzten Jahr holte er sich den Prinzentitel.
Der Prinzenvogel wollte zunächst nicht fallen
Neuer Prinz und damit Nachfolger des neuen Schützenkönigs ist Lennard Köhler. Hier erwies sich der Vogel nicht ganz so gnädig wie beim Königsvogelschießen. Prinzenvogel „Brunilla aus Hauenstein“ wollte nicht fallen, und erst mit dem 61. Schuss konnte Lennard Köhler als einer von drei Anwärtern glücklich die Arme in die Luft reißen und ließ sich von seinen Schützenbrüdern und -schwestern feiern. Ihm zur Seite steht für das kommende Schützenjahr Prinzessin Sarah Schneider.
Das Kaiservogelschießen stand zu Beginn unter keinem guten Stern. In Ermangelung an Kandidaten berief Vereinsvorsitzender Jens-Holger Pütz kurzerhand eine Vorstandssitzung ein. Dort wurde einstimmig beschlossen, dass alle ehemaligen Könige, die im Vorstand ein Amt bekleiden, zum Kaiservogelschießen antreten sollten. Ein Erfolgsrezept: Bürgermeister Matthias Thul schwärmte hinterher vom Schießen um die Kaiserwürde: „Die geballte Schießkompetenz des Schützenvereins Bergneustadt lieferte sich einen unerbittlichen Wettkampf. Bereits mit dem dritten Schuss wurden Kopf, Flügel und Schwanz gleichzeitig runtergeholt. Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Eine unglaubliche Leistung.“ Als nur noch ein Stück Holz von der Größe eines Zahnstochers übrig war, sollte es Maik Kron, bereits amtierender Kaiser, mit dem 57. Schuss erneut gelingen, das Vogelvieh zu Fall zu bringen. Ihm zur Seite steht auch für eine weitere Amtszeit die alte und neue Bergneustädter Kaiserin Tanja Kron.
Jungschützenkönigin ohne einen Schuss abgefeuert zu haben
Alte und neue Jungschützenkönigin ist Maren Batt. Sie war nicht nur die einzige Kandidaten, sie zeigte sich auch nachsichtig mit dem Vogel aus Holz und ließ „Dolly“ leben. Ohne einen einzigen Schuss sicherte sie sich ebenfalls für ein weiteres Jahr das Jungschützenköniginnen-Diadem und erwählte Florian Habeth zu ihrem Jungschützenkönig.
Begonnen hatte das Schützenfest am Freitag mit der Eröffnung der großen Kirmes und der ersten Neustädter Mallorca-Party. „Das war ein Riesenerfolg“, freute sich hinterher Schriftführer Sascha Bonness. Mehr als 500 Gäste hätten im Krawinkelsaal ausgiebig gefeiert. Auch der Festkommers sei gut besucht gewesen. Neben den Gastvereinen aus Derschlag und Eckenhagen waren zahlreiche Gäste aus der Stadtbevölkerung gekommen, um mit dem Schützenverein zusammen zu feiern und zur Musik von „Stockbrot“ das Tanzbein zu schwingen. Bei der Schützendisco am Sonntag legte DJ Matt Ricks die Musik auf.
Während sich die Organisatoren dort mehr Besucher gewünscht hätten, war der Krawinkelsaal am Montag zur feierlichen Krönung der neuen Majestäten wieder brechend voll. Neben einer Abordnung des Oberbergischen Schützenbundes waren Gastvereine aus Pernze-Wiedenest und von der Hohen Belmicke mit großer Abordnung dabei. Bonness zieht ein positives Fazit: „Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit dem Schützenfest.“