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„Jägerhof“Bergneustädter Gastwirtschaft wird für Millionen Euro zur Kulturstätte

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Die neue Licht- und Tontechnik für die Bühne des Jägerhofs ist bereits angeschafft worden.

Bergneustadt – Im September soll mit dem Umbau des Saales am Bergneustädter „Jägerhof“ begonnen werden. Ein Ausweichquartier wird noch gesucht, denn das Kulturprogramm für die Zeit bis Dezember steht bereits. Von den zehn Millionen Euro, die die Stadt Bergneustadt im Rahmen des Stadtumbaus vom Land bekommt, fließen allein 3,5 Millionen Euro in den „Jägerhof“.

Dritter Ort

Der Begriff des Dritten Ortes beschreibt öffentliche Orte für Begegnung und Austausch – in Abgrenzung zum Ersten Ort, dem Zuhause, und dem Zweiten Ort, dem der Arbeit. Im Rahmen des NRW-Programms sollen sie mit dazu beitragen, den Zugang zu Kunst, Kultur und kultureller Bildung in allen Landesteilen zu verbessern. (ar)

Allein dadurch werde der Stellenwert der neuen Kulturstätte in der Feste sehr deutlich, wie Bürgermeister Matthias Thul am Mittwoch beim Besuch des Parlamentarischen Staatssekretärs Klaus Kaiser (CDU) sagte. Mit dabei waren neben Kaisers Referatsleiterin Andrea Hankeln auch der CDU-Landesfraktionschef Bodo Löttgen aus Nümbrecht.

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Bürgermeister Matthias Thul (u.l.) begrüßte Staatssekretär Klaus Kaiser (2.v.l.) und CDU-Fraktionschef Bodo Löttgen (2.v.r.) in der Gastwirtschaft. Fotos: Arnold

Förderung als Dritter Ort

Kaisers Ministerium für Kultur und Wissenschaft fördert über das Programm „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ auch den Umbau des Jägerhofs. Eine neue Licht- und Tontechnik konnte bereits angeschafft werden.

Bergneustadt war für den Staatssekretär die 25. von insgesamt 26 Stationen, an denen er sich ein Bild von den Dritten Orten und den Projekten macht. Kaiser berichtet, dass er das Jägerhof-Projekt bereits bei der Bewerbung als sehr spannend empfunden habe. Und am Ende seines Besuchs am Mittwoch fand er, dass „hier tolle Leute vor Ort sind“.

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Der „Jägerhof“ wird Kulturstätte.

Das Bergneustädter Genossenschaftsmodell begeisterte ihn vor allem. „Das ist eine Wirtschaftsform, die den Gemeinsinn stärkt, sagte der Staatssekretär. Er sei schon sehr gespannt darauf, wie eine Genossenschaft in der Kultur funktioniere. „Hier entsteht etwas Vorbildliches und Musterhaftes“, sagte der Gast aus Düsseldorf. Den Bürgerinnen und Bürger würde ein niederschwelliges Angebot gemacht, sich für Kultur zu interessieren. „Ich glaube, das wird gar nicht so schlecht.“

Hochinnovative Ansätze

Im Vergleich zu den anderen Dritten Orten und seinen persönlichen Eindrücken wollte er aber kein Ranking vornehmen. Alle Projekte hätten unterschiedliche Ansätze und seien jedes für sich betrachtet „hochinnovativ“.

Matthias Thul hatte zuvor berichtet, warum man sich beim „Jägerhof“ für ein Genossenschaftsmodell entschieden habe. Als Genosse gehöre man dazu. Das sei ein ganz anderes Gefühl als in einem Verein, sagte der Bürgermeister. Wobei er auch gestand, dass die Gründung eines Vereins wesentlich einfacher gewesen wäre. Aus den anfangs 50 avisierten Genossen seien inzwischen 250 geworden und die Nachfrage immer noch da.

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Für die Gründung der Bergneustädter Genossenschaft stand übrigens die Gaststätte Jäger in Hülsenbusch Pate. „Doch wir in Bergneustadt wollen mehr“, sage Andreas Martel, stellvertretender Vorsitzender der Genossenschaft.