Beschlüsse für die BrucherMarienheider Rat diskutiert über Wochenendhausgebiet
Stülinghausen – Wie die Bruchertalsperre als Marienheides Besuchermagnet noch attraktiver gestaltet werden kann, beschäftigt die Gemeindepolitik seit mehreren Jahren. Jetzt hat der Rat Beschlüsse gefasst, die eine Entwicklung des Gebiets zumindest möglich machen. Die ausgiebige Diskussion über ein geplantes Wochenendhausgebiet und den Umbau des VdK-Heimgeländes zu einer Seniorenwohnanlage zeigt, wie bedeutend die Brucher für die Gemeinde ist. Beide Tagesordnungspunkte wurden getrennt voneinander behandelt, die aus Reihen des Rats geäußerten Sorgen waren aber ähnlich.
Nur Beginn der Planung
Vor allem die Fraktion der Grünen meldete Bedenken an, „dass zu viel zu groß wird“, wie es Claudia Trommershausen umschrieb. Die Grünen wollten lieber zunächst auf das Gesamtgebiet schauen, bevor einzelne Projekte beschlossen werden. Aus der Verwaltung kam der Einwand, dass ein Strukturkonzept ja bereits seit 2015 vorliege. Und: Die nun zu fassenden Beschlüsse seien allein erste planungsrechtliche Schritte. Den Investoren würden bei ihren Vorhaben Leitplanken gesetzt, und der Rat habe im weiteren Verfahren große Einflussmöglichkeiten.
So beschloss das Gremium bei vier Gegenstimmen aus Reihen der Grünen in Sachen Wochenendhausgebiet, ein sogenanntes Bauleitplanverfahren einzuleiten. Ziel ist es, auf einer grünen Wiese unterhalb des Waldhotels zwölf Wochenendhäuser zu bauen sowie ein Haus mit Gastronomie: Ob diese ein Café, Imbiss oder Kiosk wird, sei noch unklar. Ein vorhabenbezogener Bebauungsplan setzt unter anderem fest, wie groß die Bauten werden dürfen. Auch soll vertraglich sichergestellt werden, dass der Investor sein Vorhaben tatsächlich und in angemessener Zeit verwirklicht. Man werde darauf achten müssen, dass ökologische Grundsätze nicht verletzt werden, sagte Harald Kramer (SPD). Sebastian Göldner (CDU) mahnte, dass an der Brucher kein neues „Kapitel Wernscheid“ entstehen dürfe. In der Ortschaft an der Lingesetalsperre waren Wochenendhäuser nach und nach zum Dauerwohnsitz geworden – was viele Probleme mit sich brachte.
Umbau des VdK-Heims geplant
In der Nähe dieses Gebietes plant ein anderer Investor den Umbau des alten VdK-Heims zu einer Seniorenwohnanlage (wir berichteten). Auch hier beschloss der Gemeinderat die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans – allerdings mit neun Gegenstimmen aus Reihen von Grünen und CDU. Dass die Fraktion der Christdemokraten nicht geschlossen hinter dem Vorhaben steht, hatte Ratsherr Timo Fuchs zu Beginn der Diskussion angekündigt. Ihn sorgte, Pläne zu machen, obwohl der Flächennutzungsplan (FNP) für das Gebiet noch in der zweiten Offenlage und nicht beschlossen ist. Sein Kollege Göldner wiederum wollte keinen Präzedenzfall schaffen für einen Wohnsitz so nah am Ufer des Stausees. Bürgermeister Stefan Meisenberg sah in dem Punkt keine Gefahr, weil nur das VdK-Grundstück im FNP als Wohnfläche ausgewiesen werden soll.
Die Pläne des Investors, die der Architekt dem Rat darlegte, sehen neben der Sanierung des bestehenden Heims den Bau weiterer Gebäude im jetzigen Parkgelände hin zum Ufer vor. Michael Schiefer (Grüne) fragte, wie denn sichergestellt werden könne, dass dort tatsächlich dauerhaft Senioren einziehen und die Wohnungen nicht zu Luxusappartements werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Architekt erklärte, dass die Wohnungen speziell auf ältere, alleinstehende Menschen zugeschnitten würden. Zudem sollen Gemeinschaftsräume entstehen, ein Pflegedienst solle in das Wohnprojekt eingebunden werden.
Nach den Ratsbeschlüssen können die Investoren ihre Planungen nun weiter vorantreiben – die Politik wird diese intensiv begleiten.