Bielsteiner HallenbadSeit fünf Jahren geschlossen und ungenutzt
Bielstein – Die Zeiten, in denen Wiehler Schwimmsportler hier ihre Bahnen zogen und ganze Familien ihren Badespaß hatten, sind bald schon fünf Jahre vorbei. Im Februar 2017 wurde im Bielsteiner Hallenbad der Stöpsel gezogen und das Wasser nach mehr als 45 Jahren Betrieb abgelassen. Die Schließung hatte zuvor für Diskussionen und Widerstand gesorgt. Inzwischen ist es ruhig geworden in Bielstein, und die Schwimmer haben in der Wiehler Wasserwelt längst ihre neue Heimat gefunden.
Einen Blick hinter die teilweise schon seit Jahren blinden Scheiben der Schwimmhalle gewährten dieser Zeitung jetzt Fachbereichsleiter Andreas Zurek und Bert Schneider, Betriebsleiter der Freizeit- und Sportstätten Wiehl (FSW) – mit dabei: Praktikantin Janne Schwind, die in der fünften Klasse noch im Bielsteiner Hallenbad Schwimmunterricht hatte und für die der Besuch ebenfalls eine zumindest kleine Zeitreise war.
Überall Schilder die auf Defekte hinweisen
Kaum betreten wir das Bad, sehen wir schon den Hinweis auf einen defekten Kassenautomaten. Überhaupt begleiten uns bei diesem Rundgang Schilder, die auf Defekte im Bad hinweisen. Sei es bei den Haartrocknern oder in der Schwimmhalle selbst, in der sich zuletzt auch nicht mehr der Hubboden verstellen ließ.
Bei einem Abstecher in die Umkleiden fällt uns der farbenfrohe Charme der 1970er Jahre mit seinen satten Orangetönen ins Auge. Hier hat sich seit der Schließung nichts verändert, anders sieht es in den benachbarten Duschen aus, an denen die Armaturen demontiert wurden. Bald kommen wir auch in die Schwimmhalle. Ohne Wasser im Becken sieht diese aber ebenso arg trostlos aus. Rot-weißes Flatterband umgibt das Becken, damit niemand hereinfallen kann.
Marode Technik führte zur Schließung
Bert Schneider und Andreas Zurek erinnern sich nicht nur an ihre Zeit in verantwortlicher Position für das Bad, beide sind da natürlich auch geschwommen. Genau wie Janne Schwind: „Es ist schon komisch, nach den Jahren hier durchzugehen“, findet sie. Vorbei am Schwimmmeisteraum, auf dem noch die letzten Akten des Bades ausgebreitet liegen, geht es in den Keller. Spätestens dort sehen wir dann, warum das Bad 2017 aufgegeben wurde. Marode Technik aus den 1970er Jahren zeigt unübersehbar, dass hier, wenn man das Bad hätte weiter betreiben wollen, alles hätte erneuert werden müssen, wie Zurek und Schneider bestätigen.
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Das eigentliche Gebäude, so berichtet Zurek, sei noch in einem guten Zustand. Konkrete Pläne für das alte Bad gebe es aber nicht. Der Umbau in einen Gymnastikraum hält er für denkbar, er sagt aber auch, dass die Schwimmhalle nicht ansatzweise Din-Maße habe. Was eine künftige Nutzung zudem erschwere, sei, dass die Technik der benachbarten Sporthalle wie die für Belüftung und das Notlicht aus dem Bad gespeist würde. Bad und Sporthalle müssten immer als Einheit gesehen werden – genau wie 1972, als beides eröffnet wurde.