Neue Linien im WestenSo will Oberberg mehr Menschen in die Busse locken
Oberberg – Bei den Buslinien im Westen des Oberbergischen Kreises wird es mit dem neuen Fahrplan, der am 11. Dezember in Kraft tritt, zahlreiche Änderungen geben. Neue Fahrtrouten, anderen Taktzeiten, neue Ziele. Vor allem das Krankenhaus Engelskirchen und das Gewerbegebiet Lindlar-Klause werden künftig von einer regulären Linie regelmäßig angefahren. Was das für Berufspendler bedeutet und wie die Anbindung an die Regionalbahn 25 nach Köln ist, haben wir zusammengefasst.
Wer ist von der Umstellung der Buslinien in Oberberg betroffen?
Betroffen von der Umstellung, die im Rahmen des Nahverkehrsplans des Kreises erfolgt, sind Lindlar, Engelskirchen, Marienheide, Wipperfürth und Gummersbach. Bei der Vorstellung betonte Oberbergs Landrat Jochen Hagt, wie wichtig die Mobilität im ländlichen Raum sei und dass ein attraktives Angebot im öffentlichen Nahverkehr dabei eine wichtige Rolle spiele, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und steigende Energiekosten. Klar sei aber auch, dass das Auto auch in Zukunft auf dem Land weiter wichtig sei. Rund zwei Millionen Euro kostet die Erweiterung des Netzausbaus in Oberbergs Westen pro Jahr.
Neuen Linien für Pendler nach Lindlar-Klause und zum Krankenhaus Engelskirchen
Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig freut sich, dass auch das Industriegebiet Klause mit seinen mehr als 2000 Arbeitsplätze künftig mit einer Buslinie angebunden sind. Auch die Anbindung an den Schnellbus der Linie 421 sei ein gutes Angebot. Zudem wird die Verbindung zum Bahnhof nach Engelskirchen besser getaktet und das Engelskirchener Krankenhaus angebunden.
Die Linie zum Krankenhaus wurde bislang vom Bürgerbus bedient. Er hoffe sehr, dass die Menschen das Angebot auch annehmen würden, so Ludwig. Auch sein Engelskirchener Amtskollege Dr. Gero Karthaus begrüßte die Neuerungen. Mobilität sei ein zentrales Thema der Daseinsvorsorge. Die Anbindung an den Bahnhof sei verbessert worden und für das Krankenhaus gebe es ebenfalls eine deutliche Verbesserung.
Ein Taxibus soll Wipperfürth-Agathaberg anbinden
Und in Agathaberg gibt es eine Busanbindung über die Linie 334, die allerdings per Taxibus betrieben wird, den man eine Stunde vorher anrufen muss. Die Ovag habe nicht einfach einen neuen Fahrplan gemacht, sondern am Bedarf orientiert Verbesserungen geschaffen, so Corinna Güllner, Geschäftsführern der Oberbergischen Verkehrsgesellschaft AG (Ovag).
Das neue Busnetz in Oberbergs Westen
Linie 307: Anschluss an die Bahn
Gummersbach Bahnhof, Wasserfuhr, Hütte, Berghausen, Frielingsdorf, Fenke, Lindlar Busbahnhof
Fahrten im Stundentakt. Anschluss an die RB 25 und die Linie 421 (Bergisch-Gladbach, Schnellbus nach Köln)
Linie 308: Ab Marienheide
Marienheide Bahnhof, Hütte, Gimborn, Berghausen, Frielingsdorf.
Montags bis freitags, 6.30 bis 19.30 Uhr, Zweistundentakt, Anschlüsse in Frielingsdorf an die Linien 331,332 und 333.
Linie 316: Bis zum Krankenhaus
Gummersbach Bahnhof, Strombach, Berghausen, Engelskirchen Bahnhof, Engelskirchen Krankenhaus.
Die Linie wird bis zum Krankenhaus Engelskirchen verlängert, am Wochenende gibt es mehr Fahrten.
Linie 331: Nach Lindlar-Klause
Frielingsdorf, Klause, Remshagen, Metabolon, Madonna, Engelskirchen Bahnhof.
Die Linie bindet das Gewerbegebiet Klause und Metabolon an den Bahnhof Engelskirchen an. Es gibt einen durchgängigen Stundentakt, sowie zu den Schichtwechseln im Halbstundentakt.
Linie 332: Weiter nach Westen
Frielingsdorf, Hartegasse, Lindlar, Eichholz, Engelskirchen Bahnhof, Engelskirchen Krankenhaus.Die Linie bindet die zentralen Ortslagen an, Stundentakt in der Woche, Zweistundentakt am Sonntag.
Linie 333: Zum Freilichtmuseum
Wipperfürth Busbahnhof, Dohrgaul, Frielingsdorf, Klause, Eichholz, Lindlar, Freilichtmuseum.
Anbindung von Klause direkt an Wipperfürth, Verbindung zur Linie 421 nach Bergisch-Gladbach, Freilichtmuseum und Freizeitpark erhalten eine bessere Anbindung, Stundentakt.
Linie 334: Nach Agathaberg
Wipperfürth Busbahnhof, Agathaberg, Breun, Hartegasse.
Agathaberg wird angeschlossen, die Linie wird mit einem Taxibus bedient, Fahrgäste müssen eine Stunde vorher anrufen.
Linie 335: Anschluss Rhein-Berg
Lindlar, Linde, Biesfeld. Dürscheid, Kürten-Spitze, Bergisch-Gladbach.
Die Linie fährt nicht mehr über Scheel, Frielingsdorf und Hartegasse, das übernimmt die 332, verbesserte Anschlüsse zu den Linien im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Linie 398: Lindlars Westen
Schmitzhöhe, Köttingen, Hohkeppel, Frielingshausen, Klespe Lindlar.
Auf der Linie 398 wurde die Fahrtroute vereinheitlicht.
Nach Gesprächen mit Kreis und Bürgermeistern und Bedarfsermittlung sei der neue Fahrplan mit teils neuen Verbindungen geschaffen worden. Berücksichtigt wurden dabei die Bereiche Tourismus, Berufspendler und Besorgungen. Der Schülerspezialverkehr werden wie bisher erfolgen. Es gebe bei allen Verbesserungen sicher auch manche, für die es jetzt schlechter sei.
Hoffnung auf das 49-Euro-Ticket in Oberberg
Natürlich hoffe man bei dem verbesserten Angebot und den Investitionen jetzt auch auf bessere Erlöse. Ob das 49-Euro-Ticket komme, sei noch offen, aber die Ovag hoffe auf mehr Fahrgäste. Dazu wolle man auch entsprechend Werbung machen.