CDU OberbergHagt kandidiert für die Landratswahl im September
Gummersbach – Um ihre Kandidaten für die Kommunalwahl aufzustellen, mussten Oberbergs CDU-Delegierte in der Gummersbacher Halle 32 coronabedingt auf Abstand gehen. Dass sie für ihren Parteifreund an der Kreisspitze zusammenstehen, zeigten die Christdemokraten am Donnerstagabend mit einem fast einstimmigen Votum.
Sie haben Landrat Jochen Hagt ohne Aussprache auf den Schild gehoben, er wird am 13. September erneut für den Chefposten im Kreishaus kandidieren.
Arnd GaudichVon den 89 Stimmberechtigten votierten in geheimer Wahl 87 mit Ja, einer mit Nein, einer enthielt sich. Bei langanhaltendem Applaus gratulierte Oberbergs CDU-Chef Dr. Carsten Brodesser dem Landrat mit einem Blumenstrauß. Hagt bedankte sich mit pragmatischen Worten: „Jetzt gehen wir in den Wahlkampf und schauen, dass wir gewinnen.“
Zuvor hatte der Amtsinhaber in einer knapp dreiviertelstündigen Rede auf seine Arbeit zurückgeblickt und damit zugleich den künftigen Kurs abgesteckt. Hagt spannte den Bogen von Sicherheit und medizinischer Versorgung, über Klimaschutz und Ausbildung bis hin zu Mobilität und Wohnen. Alles Themen, die zur Entwicklung des Kreises einer ständigen Nachjustierung bedürften, sagte Hagt.
Die Corona-Krise habe gezeigt, wie leistungsfähig die Kreisverwaltung und auch die medizinischen Einrichtungen im Kreis seien. Nun gelte es, die Wirtschaft wieder ans Laufen zu bringen. Auf die Pandemie, ihre ökonomischen Folgen und die Strategie, die aus der Krise herausführen soll, war CDU-Vorsitzender Brodesser schon bei der Begrüßung eingegangen. Er bescheinigte dem Landrat Bürgernähe, Kompetenz – und nach Hagts Rede eine „beeindruckende Leistungsbilanz“: „Aber es ist auch ein beeindruckendes Programm, das wir vor der Brust haben.“
Auf den Wahlkampf eingeschworen
Auf den Wahlkampf schwor Landesjustizminister Peter Biesenbach, CDU-Mann aus Hückeswagen, seine Parteifreunde ein. Hagts erfolgreiches Wirken sei auch Verdienst der Union im Kreistag. Nun gelte es, den Bürgern zu verdeutlichen, dass die CDU das Rezept für die Zukunft habe, so Biesenbach. Gerne hätte er sich selbst für den Kreistag beworben, beteuerte der Minister: „Doch die Opposition im Land meint, das dürfe ich nicht.“
Genug Bewerber für das Kreisparlament hat die CDU allemal. Neben den Direktkandidaten für die 27 Kreiswahlbezirke stehen 57 Christdemokraten auf der Reserveliste. Die ersten zehn Plätze sind zur Hälfte mit Frauen besetzt. Bei den Wahlen zum Kreistag wird Michael Stefer (Wipperfürth) als Spitzenkandidat ins Rennen gehen. Bei den Wahlen zur Reserveliste entfielen auf den amtierenden Kreistagsfraktionsvorsitzenden 83 von 84 Stimmen.
Auf den folgenden Listenplätzen stehen mit demselben Stimmergebnis: Gisa Hauschildt (Nümbrecht), Volker Kranenberg (Gummersbach), Birgit Hillrichs (Marienheide) und Thomas Jüngst (Morsbach).Am Rande des Parteitags konnten sich alle Kandidaten vor eine Kamera stellen, um einen Videoclip für den Online-Wahlkampf erstellen zu lassen. Denn auf den stellt sich die CDU ein, nachdem der übliche Straßen- und Haustürwahlkampf noch unmöglich scheint.