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Wipperfürth und LindlarIn diesen Seniorenheimen sind die Corona-Impfungen angelaufen

Lesezeit 4 Minuten

Impfung für Bewohner und Mitarbeiter des DRK-Heims. (Symbolbild)

Wipperfürth/Lindlar – Die Corona-Schutzimpfungen sind angelaufen, auch in Oberberg. Als erste waren die Bewohner und Mitarbeiter in den Seniorenheimen an der Reihe, da sie als besonders gefährdet gelten. Ein Erfahrungsbericht aus den größten Einrichtungen in Oberbergs Norden.

DRK-Seniorenzentrum in Wipperfürth

„Wir sind durch“, berichtet Miranda Wirth am Sonntagnachmittag. Die Leiterin des DRK-Seniorenzentrums am Sonnenweg ist zufrieden mit dem Ablauf der Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 für ihre Einrichtung. Alle Bewohnerinnen und Bewohner, die Sonntag geimpft wurden, mussten am Samstag mit einem Antigen-Schnelltest getestet werden, um eine Infektion definitiv auszuschließen. Ein Besuch im DRK-Seniorenzentrum sei ausschließlich möglich, wenn die Besucher einen aktuellen, negativen PoC-Antigen-Schnelltest vorweisen können.

Am Sonntag wurden zusätzlich Mitarbeiter eingesetzt, die die Bewohner begleiten und nach der Impfung beobachten konnten. „Das ist natürlich ein Ereignis für die Bewohner“, erzählt Wirth, „das ist was Besonderes und dabei braucht es eine gute Begleitung.“ Insgesamt wurden 169 Impfdosen verimpft. „Die älteste Bewohnerin, die sich impfen lassen hat, ist 101 Jahre alt“, weiß Wirth. Die jüngste geimpfte Mitarbeiterin sei Anfang zwanzig.

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Gemeinsam mit dem Impf-Team der Praxis Wipp-Care wurde im Vorfeld ein zufriedenstellender Ablaufplan erarbeitet, der am Sonntag in die Tat umgesetzt wurde. Während der Weihnachtszeit hatten Angehörige anhand von Broschüren die Bewohnerinnen und Bewohner über die Impfung aufgeklärt. Der Großteil hatte sich dann dafür entschieden. „Direkt kann sich an den bisherigen Schutzmaßnahmen natürlich nichts ändern“, sagt Wirth.

Die erste Impfung beginne erst nach zwölf Tagen zu immunisieren und in drei Wochen stünde die zweite Impfung nach dem gleichen Prinzip an. Die AHA-Regeln bleiben also weiterhin uneingeschränkt bestehen. „Das wird noch Teil unseres Alltags bleiben“, meint die Zentrumsleiterin. Durch die verpflichtende Mund-Nasen-Schutzmaske gehe natürlich ein Großteil der Gesichtsmimik verloren. Für Bewohnerinnen und Bewohner mit Hörschäden sei das ein Problem.

Viele Emotionen gingen so in der Kommunikation verloren. „Unsere Mitarbeiter versuchen jetzt mehr mit den Augen zu sprechen“, erklärt Wirth. Auf die nächste Impfung in drei Wochen schaue sie zuversichtlich. „Das Team hat super zusammengearbeitet und die Bewohner gut begleitet, alles hat reibungslos geklappt“, betont sie.

Inovana-Seniorenheim in Wipperfürth

70 von 72 Bewohner der Inovana-Seniorenzentrums und rund zwei Drittel des Pflegepersonals haben sich am 2. Januar impfen lassen, wie Daoud Mhaibesh, der Geschäftsführende Gesellschafter von Inovana, berichtet. Weil dann noch Impfstoff übrig war, konnten sich Mitarbeiter, die nicht in der Pflege eingesetzt werden, impfen lassen. Gleich mehrere Ärzte und Arzthelferinnen der Praxis Dr. Ziegler/Frackenpohl (Wipp-Care) sowie Dr. Herbert Sülz führten die Impfungen durch.

Der gekühlte Impfstoff wurde angeliefert, allerdings habe es zunächst nicht genügend Spritzen gegeben, so Mhaibesh. „Wir haben uns dann bei einigen Apotheken eingedeckt.“ Die eigentliche Impfung sei problemlos verlaufen. In den kommenden Tagen würden sich noch weitere Mitarbeiter impfen lassen, so dass man insgesamt auf eine sehr gute Impfquote der Mitarbeiter von 75 Prozent kommen. „Wir haben im Vorfeld informiert und aufgeklärt, aber wir zwingen niemanden“, sagt Mhaibesh. Niemand, der sich gegen eine Impfung entscheide, müsse Angst um seinen Job haben. Am 23. Januar soll die zweite Impfung stattfinden.

Franziskusheim in Wipperfürth

Am 10. Januar war das Wipperfürther Franziskusheim am Konrad-Martin-Weg an der Reihe. „Wir hatten 179 Impfdosen bestellt. 79 unser Bewohner haben sich impfen lassen, das entspricht einer Impfquote von 95 Prozent“ berichtet Günter Brochhagen, Leiter der Einrichtung. Außerdem wurden 92 Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen des Heims geimpft, eine Impfquote von 71 Prozent.

Weil einige Impfdosen übrig blieben, konnten sich dann noch einige über 80-jährige Bewohner der Altenwohnungen am Konrad-Martin-Weg impfen lassen. „Das Interesse war sehr groß“, so Brochhagen. Die Senioren hätten die Impfung insgesamt sehr gut vertragen, einige Beschäftigte hätten dagegen von typischen Impfreaktionen wie Kopf- und Gliederschmerzen berichtet. Die zweite Impfung findet voraussichtlich am 31. Januar statt.

Pfarrer-Braun-Haus in Lindlar

Am Samstag wurde im Pfarrer-Braun-Haus geimpft. „Es war ein toller Tag“, schwärmt Desirée Brochhaus, Zentrumsleiterin des Lindlarer Seniorenheims. 97 Bewohner und 75 Mitarbeiter aus allen Bereichen seien in nur zweieinhalb Stunden geimpft worden. Ein Impfteam aus fünf Ärzten unter Leitung von Dr. Jörg Blettenberg und fünf medizinischen Fachangestellten habe die Impfaktion reibungslos durchgeführt.

„Unter den gelten strengen Hygieneauflagen und den Abstandsregelungen war das eine ziemliche Herausforderung“ berichtet die Leiterin. Jetzt herrsche ein großes Gefühl der Erleichterung vor. Die zweite Corona-Schutzimpfung findet voraussichtliche am 6. Februar statt. Dann hätten auch jede rund 30 Prozent der Mitarbeiter, die sich bislang noch nicht zu einer Impfung entscheiden konnten, eine zweite Möglichkeit. „Wir hoffen, dass möglichst viele sich beteiligen“, sagt Brochhaus.