EisenbahnmuseumMitglied des Gummersbacher Fördervereins kauft Anlage in Dieringhausen
Dieringhausen – Das Dieringhauser Eisenbahnmuseum wird neu aufgestellt. Bereits seit dem 1. April ist mit Andreas Voll ein langjähriges Vereinsmitglied der neue Eigentümer der gesamten Anlage mit Lokschuppen, Drehscheibe und Schienenkranz, wie der Pressesprecher der Interessengemeinschaft und Förderverein des Eisenbahnmuseums Gummersbach-Dieringhausen (IG Bw Dieringhausen), Volker Eisenhauer, dieser Zeitung berichtet.
Voll hat mit einer seiner Firmen, der Aggerbahn Eisenbahnverkehrsgesellschaft, die Anlage von der Lindlarer Hermann-Haeck-Stiftung gekauft. Damit endet auch das bisherige Mietverhältnis zwischen der Stiftung und dem Eisenbahnmuseum. Ohne nach hinten blicken zu wollen, sagt Eisenhauer, dass sich das ganze Team über die Entwicklung freue. Mit Andreas Voll habe einer von ihnen jetzt das Sagen.
Veränderung auch beim Bergischen Löwen
Darüber hinaus gibt es eine weitere, einschneidende Veränderung: Getrennte Wege gehen ab sofort das Eisenbahnmuseum und die Rhein-Sieg Eisenbahn (RSE) was den Betrieb des Bergischen Löwen angeht. Für dessen Fahrten brauche man ein Eisenbahnverkehrsunternehmen wie die RSE, sagt Eisenhauer. Nach Meinungsverschiedenheiten über zu zahlende Leistungen, auf die der Pressesprecher aber nicht weiter eingehen möchte, habe die Rhein-Sieg Eisenbahn den Vertrag mit den Dieringhausern beendet.
Brückensanierung
Nach wie vor nicht erledigt sind die Sanierungsarbeiten an der beschädigten Eisenbahnbrücke der Wiehltalbahn in Höhe der Bielsteiner Erzquell Brauerei. Das berichtet der Geschäftsführer der Rhein-Sieg Eisenbahn (RSE), Walter Zienow, auf Nachfrage dieser Zeitung. „Sie finden keinen Gleisbauer“, sagte Zienow und betont, dass er unglaublich enttäuscht sei. Seinen ursprünglichen Zeitplan, Ende Juni fertig zu sein, hat er inzwischen über den Haufen geworfen. Dennoch hofft er, dass es in diesem Jahr noch Fahrten zumindest bis nach Wiehl auf der Strecke geben wird. (ar)
Das bestätigt auch Walter Zienow als Geschäftsführer der RSE. Mit Verweis auf seine Verschwiegenheitspflicht will auch er sich zu den Hintergründen nicht äußern. „Es sei denn, die IG Bw Dieringhausen entbindet mich davon. Dann könnte ich das schon erklären“, so der Geschäftsführer. In Dieringhausen hat man in Sachen Eisenbahnverkehrsunternehmen bereits einen neuen Partner im Auge. Für den Betrieb des Bergischen Löwen soll künftig eine Eisenbahnverkehrsgesellschaft mit Sitz in Süddeutschland mit im Boot sein. Sie ist in ganz Deutschland für 27 Museumsbahnen zuständig, wie der Pressesprecher berichtet.
Auch Andreas Voll betreibt seine eigenen Loks über diese Eisenbahnverkehrsgesellschaft, wie er im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Voll ist bereits seit dem elften Lebenjahr Mitglied in Dieringhausen und hat später sein Hobby zum Beruf gemacht. Im Jahr 2003 kaufte er sich eine Diesellok, die heute noch im Museum für den Rangierbetrieb im Einsatz ist. Sein Fuhrpark umfasst inzwischen acht Fahrzeuge.
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Fünf große Loks mit einer Leistung von 650 bis 2500 PS werden davon beruflich genutzt, wie der in Wiehl ansässige Unternehmer berichtet. Die Loks kommen im Arbeitszugverkehr zum Einsatz. So auch beim Umbau des Dieringhauser Bahnhofs im Jahr 2018. „Da war ich mit einer meiner Loks dabei“, berichtet Voll. Im Eisenbahnmuseum ist man derweil sehr froh darüber, dass mit Voll einer der ihren das Ruder über die gesamte Anlage nun in Händen hält.
Dankbar sind die Eisenbahnfreunde aber auch für das Engagement der Mannschaft um Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. „Wir haben sehr viel Unterstützung bekommen. So auch bei der Antragsstellung für unsere Förderanträge“, berichtet Eisenhauer. Und Frank Helmenstein sagt, dass die Stadt auch den Prozess des Eigentümerwechsel s intensiv begleitet habe. Am Ende sei es dabei ja auch um eine Unternehmensansiedlung gegangen.