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Gummersbacher SchützenVictor Bogdan geht ohne Vogelschuss ins dritte Jahr

Lesezeit 3 Minuten
Victor Bogdan

Kette und Krone mussten König Victor Bogdan und seine Sarah auch diesmal nicht abgeben.

Gummersbach – Gummersbach. „Ich hoffe, dass die Familien bald wieder auf Volksfeste gehen können“, sagt Victor Bogdan, der jetzt in der dritten Saison König des Gummersbacher Schützenvereins (GSV) ist. Im Jahr 2019 hatte er den Vogel mit dem 99. Schuss zur Strecke gebracht und dafür einen dicken Kuss von seiner Ehefrau Sarah bekommen. Bei den ausgefallenen Schützenfesten im vergangenen Jahr und am Wochenende hat die Pandemie seine Regentschaft automatisch verlängert. Denn auch das Vogelschießen, das eigentlich am heutigen Montag stattfinden würde, fällt aus.

Der 33-Jährige bedauert, dass nach einer Hoftour in die Weinberge um Mainz im Herbst vor zwei Jahren so schnell der Abbruch kam: Als die Hofaktivitäten nach dem Winter eigentlich wieder losgehen sollten, kam Corona. Es fällt ihm schwer, dass er seinen 28-köpfigen Hofstaat, mit dem er sich zu Beginn seiner Regentschaft wöchentlich getroffen hatte, seit nun mehr als einem Jahr nicht mehr regelmäßig sehen konnte. Anstelle eines großen Schützenfestes, bei dem er mit seinen Schützenbrüdern und der Bevölkerung bei Königswetter hätte feiern können, traf er sich am Wochenende nur mit einem Hofpaar zum Grillen.

Schützen freuen sich wieder auf persönliche Treffen

„Videomeetings haben ihren anfänglichen Charme verloren“, findet der Telekommunikationsfachmann. Keinesfalls würden sie persönliche Treffen ersetzen. Aber er ist froh, dass der GSV sein digitales Angebot so gut ausgebaut hat. Ganz besonders freut ihn, dass viele der früheren Königspaare in den sozialen Netzwerken ihre Profilbilder aktualisiert haben und zahlreiche Vereinsmitglieder Fotos von früheren Schützenfesten ins Netz gestellt haben: „Das zeigt die Verbundenheit im Schützenverein.“

Schützenfest Gummersbach (1)

Statt zu feiern, verteilten die Gummersbacher Schützen Fässchen.

Die lobt auch seine Königin Sarah: „Das war damals alles so aufregend.“ Sie habe gar nicht gewusst, dass ihr Mann auf den Königsvogel schießt, erinnert sich die 35-Jährige. „Aber ich habe mich in dem Hof sofort wohlgefühlt.“ Daraus hätten sich viele gute Freundschaften entwickelt. Ihre Garderobe für das ausgefallene Fest im vergangenen Jahr hatte sie noch nicht zusammengestellt: „Ich mag kein Internetshopping und reagiere am liebsten spontan.“ Außerdem verlasse sie sich auf Anna Buschbeck, die das Erscheinungsbild der Paare so hervorragend abstimmt.

„Das war eine Super-Zeit“

Die Königin erinnert sich begeistert an den Sommer nach dem Königsschuss: „Das war eine Super-Zeit, wir hatten unfassbar viel Spaß miteinander.“ Ihr Mann ergänzt: „Viele wissen gar nicht, wie toll das ist. Das Beste dabei ist die Gemeinschaft wie in einer Familie.“ Majestät plant nun bereits fürs nächste Jahr: Dabei denkt er an eine besondere musikalische Gestaltung der Festbälle und eine Lasershow zum Auftakt am Freitag.

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Das diesjährige Schützenfest fand jedoch nicht nur digital statt. Mit einer Aktion „5 Liter für. . .“ hatte der GSV um Spenden für mehrere gute Zwecke geworben. Am Samstag lieferten die Offiziere des Vereins in zehn Zweierteams Partyfässchen bis vor die Haustür – nachdem sie sich zuvor hatten testen lassen. Mit einem kräftigen „Horrido“ begrüßten Oberfähnrich Tim Mertel und Offizierskollege Marc-Leon Sattler den altgedienten Schützenbruder Hans-Friedrich Gries und seine Frau Françoise in Windhagen vor der geschmückten Haustür. Stolz zeigte er seine Kopfbedeckung, die vor 57 Jahren ihre Mützentaufe erfahren hatte. „Am späten Nachmittag hatten wir 180 Fässchen verteilt“, berichtet Mertel stolz. „Das war eine wirklich gelungene Aktion.“