Hotel mit gläsernem TanzbodenDie Aggersee-Terrassen sind fast vergessen
Lantenbach – Die Eigentümer und Pächter haben immer wieder gewechselt. Im Juni 2018 sorgte ein Brand dafür, dass die Aggersee-Terrassen (ehemals Haus Luise) in Gummersbach-Lantenbach noch mehr verfallen. Längst steht ein Bauzaun um das einst so beliebte Ausflugsziel und Tanzlokal. Inzwischen ist der Bauunternehmer Michael Korthaus, der auch in Gummersbach für den Neu- und Umbau der Halle 51 auf dem Steinmüllergelände verantwortlich ist, Eigentümer der Immobilie an der Lantenbacher Bucht. Nicht nur in Lantenbach sind die Menschen gespannt, was aus dem einstigen Hotel- und Restaurantbetrieb wird.
In Absprache mit dem Eigentümer gingen wir hinter den Bauzaun. Dabei begleitete uns die Lantenbacherin Bettina Hayer-Lutz, deren aus Wuppertal stammende Familie die Aggersee-Terrassen in den 1990 gekauft und saniert hat. Sie selbst hat mit ihrem damaligen Mann bis ins Jahr 1997 die Aggersee-Terrassen für die Eltern betrieben, die keinen Pächter gefunden hätten, wie sie sagt.
Nach einem Jahr Anlauf entwickelte sich das Haus zu einem beliebten Hotel, Restaurant und Ausflugsziel für Motorradfahrer, wie Hayer-Lutz sich erinnert. Für sie war der Rundgang durch das Objekt, dessen Ursprünge auf ein Wochenendhaus aus den 1940er Jahren zurückgehen, eine Rückkehr in die eigene Vergangenheit. „Mit mulmigen Gefühlen“, wie sie sagt, denn seit mehr als 20 Jahren hatte sie die Räume nicht mehr betreten.
Bann gebrochen
Nach wenigen Minuten ist der Bann aber gebrochen. Vorbei am ehemaligen Wasserlauf am Eingang geht es in den einstigen Hotelbereich mit insgesamt 15 Betten. Und vor jedem Zimmer gab es eine Terrasse. „Mit einem fantastischen Blick über die Talsperre, wie die Lantenbacherin schwärmt. Heute ist die Sichtschneise allerdings etwas zugewachsen. Von Erzählungen ehemaliger Betreiber weiß sie, dass die Aggersee-Terrassen in den 1970er Jahren als Tanzlokal ein regelrechter Hotspot mit überregionaler Strahlkraft gewesen sein müssen. „Da gab es sogar einen gläsernen Boden, der von unten beleuchtet war.“
Während ihrer Zeit an der Agger gab es den nicht mehr, allerdings wurde auch in den 1990er Jahren noch immer gerne das Tanzbein geschwungen. „Nur ohne die in den 70ern noch vorgeschriebene Abendgarderobe“, wie Hayer-Lutz sagt. Beim Rundgang werden sofort viele Erinnerungen wach. Sei es in der eigenen Wohnung, im Restaurant oder auf der Terrasse mit einem großen Brunnen.
„Wenn hier Bands gespielt haben, stand auf dem Brunnen ein Podest“, erzählt die Unternehmerin. Nach sieben Jahren stieg Hayer-Lutz aus, um sich um die eigene Familie zu kümmern. Mit ihrem Sohn Sebastian betreibt sie heute eine eigene Firma für Softwareentwicklung und Werbetechnik.
Michael Korthaus berichtet auf Nachfrage, was aus den Aggersee-Terrassen werden soll. „Unser Ziel ist es, im nächsten Jahr mit dem Umbau zu beginnen. Wie bisher auch sollen Wohnungen und Pensionsräume, aber auch ein Gastronomiekonzept beherbergt werden.“ Die Halbinsel kennt er von Kind an. „Mich hat schon immer die besondere Lage am Wasser mit Blick ins Grüne fasziniert.
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Es ist wichtig aus dem hässlichen Entlein wieder einen schönen Schwan zu entwickeln“, sagt er. Mit dem Bauamt der Stadt Gummersbach befindet er sich seit mehreren Jahren in einem konstruktiven Austausch, um eine gute Lösung für das Projekt in dieser Lage zu finden. „Mit dem Vorbesitzer bin ich dann in eine längere Verhandlung eingetreten. Denn die Lage ist einzigartig traumhaft, aber es ist auch eine wirtschaftliche Herausforderung.“