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Reichlich „Wareneingang“Regentage füllen Talsperren und Flüsse in Oberberg

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Auf dem Parkplatz am Aggerstrand gab’s gestern zeit- und stellenweise nasse Füße – die Ründerother kennen das. Gestern sank der Pegel dort aber schon wieder. Der Aggerverband rechnet damit, dass sich die Lage ab heute weiter entspannt.

Oberberg – Binnen weniger Stunden sind die Pegel der oberbergischen Flüsse gestern deutlich angestiegen. An einigen Messstationen des Aggerverbandes wurden die Hochwassermarken zum Teil überschritten. Überschwemmungen seien jedoch nicht zu befürchten, berichtet Wim Dissevelt auf Nachfrage. Er leitet beim Aggerverband die Abteilung Talsperren und Fließgewässer – und verfolgt die Wetterprognosen aufmerksam.

50 Liter in 24 Stunden

Die regenreichen Tage mit Niederschlägen von bis zu 50 Litern binnen 24 Stunden sollen schon bald zu Ende sein, zitiert Dissevelt die Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes: „Bis Donnerstagmittag soll es noch weiterregnen, die Lage sich dann aber beruhigen.“ Das Fassungsvermögen der Talsperren und Flüsse wäre jedoch erst ausgereizt, wenn es noch eine Woche permanent im gleichen Maße weiterregnen würde.

Den Waldböden geht es besser

Die ausgiebigen Regenfälle der vergangenen Tage haben auch den Waldböden im Oberbergischen gutgetan. Noch im Februar wiesen sogenannte Dürremonitore für weite Teile des Bergischen Landes eine „moderate Dürre“ aus. Das hat sich nun grundlegend verändert: Die hydrologischen Modelle zeigen, dass nicht nur die oberen Bodenschichten gut durchnässt sind. Das Wasser ist sogar bis in die tieferen Schichten bis 1,80 Meter vorgedrungen. Die Bodenwasserspeicher sind also wieder besser gefüllt. Genau darauf hatten Förster und Waldbauern gehofft, nachdem auch die Wälder im Oberbergischen in zwei Dürresommern in Folge arg im Mitleidenschaft gezogen worden waren. (ag)

Bislang sei es kein Problem, die Flusspegel im überschaubaren Rahmen zu halten. Das geschieht mittels der Talsperren. Während die Trinkwassertalsperre Genkel bereits seit mehreren Tagen überläuft, ist im unterhalb befindlichen Aggersee noch Platz. Er dient dem Hochwasserschutz und war gestern zu gut 80 Prozent gefüllt. Auch die Trinkwassertalsperre Wiehl hält viel Wasser zurück, sie war gestern zu knapp 90 Prozent gefüllt. Somit sei noch genug Speicherkapazität da, um nur so viel Wasser in die Flüsse Agger und Wiehl abzugeben, dass sie nicht über ihre Ufer treten.

Falk froh über „Wareneingang“

Tatsächlich aber reizt der Aggerverband die Grenzen derzeit voll aus: An der Messstation Rebbelroth (an der Agger) gab es am 11. März einen Höchststand von 1,10 Meter – die kritische Marke liegt bei 1,25 Meter. An der Messstation Perke (an der Wiehl) wurde die Hochwassermarke von 1,30 Metern sogar kurzzeitig überschritten. Der Aggerverband rechnet damit, dass sich die Lage ab Donnerstag wieder entspannt – die kommenden Tage sollen wieder trockener werden, sodass das Wasser abfließen kann.

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Torsten Falk aus dem Vorstand der Aggerverbands ist froh über den „Wareneingang“, wie im Hause der Regen scherzhaft genannt wird: „Nach den Dürrejahren ist es wichtig, dass sich unsere Talsperren wieder füllen, um Reserven für den Sommer zu haben.“