Ehrenamtliche WasserretterLindlar ruft Ortsgruppe der DLRG ins Leben
Lindlar – Die letzte Kommune in Oberberg ohne eine eigene Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG): In Lindlar ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt bisher noch nicht vertreten. Doch das wird sich ändern, wenn am 1. Februar die DLRG-Ortsgruppe Lindlar ins Leben gerufen wird.
„Hier hat es noch nie eine Ortsgruppe gegeben, da war ein weißer Fleck auf der oberbergischen Landkarte“, erklärt Hauptinitiator André Schäfer, seit 1995 Mitglied der DLRG. Nach seinem Umzug nach Lindlar beschloss der Gesundheits- und Krankenpfleger, dies zu ändern. Sechs Jahre Erfahrung als Leiter der Ortsgruppe Gummersbach gaben dem 35-Jährigen das nötige Know-how, um die Neugründung anzugehen.
Kinder lernen das Schwimmen oft nicht mehr richtig
Er erzählte Familie und Freunden von seiner Idee und nach einigen Monaten Planungszeit waren 15 Gründungsmitglieder gefunden. „Eine unserer Hauptaufgaben ist es, Kindern das Schwimmen beizubringen und die Ausbildung zum Rettungsschwimmer vor Ort zu ermöglichen“, erklärt Andreas Rüffler.
Durch die Schließung vieler Schwimmbäder komme es immer häufiger zu Badeunfällen, weil Kinder mangels Unterrichtes oft nicht mehr schwimmen könnten, so der Berufsfeuerwehrmann aus Marienheide, der zukünftig die „Leitung Ausbildung“ der Lindlarer Ortsgruppe übernehmen möchte. Man wolle das Gespräch mit den örtlichen Schwimmvereinen suchen, um in Kooperation Rettungsschwimmausbildung anzubieten, erklärt Schäfer.
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Mittelfristig sei zudem geplant, den Bereich der „Öffentlichen Gefahrenabwehr“ aufzubauen, die sich mit der Suche nach vermissten Personen am, im und auf dem Wasser und mit der Rettung von Ertrinkenden beschäftigt: „Auch wenn Lindlar kein offenes Gewässer hat, möchten wir den Menschen hier ein Gefühl von Sicherheit vermitteln“, so Schäfer weiter. Darüber hinaus wolle man die anderen Ortsgruppen des Kreises beim Wasserrettungsdienst an den oberbergischen Badegewässern personell unterstützen.
DLRG-Mitglieder arbeiten ehrenamtlich
Grundsätzlich sei jeder Talsperre eine Ortsgruppe zugeordnet, die für die Organisation des jeweiligen Wasserrettungsdienstes verantwortlich sei. „Die Kollegen werden sich aber sicher von Zeit zu Zeit über ein freies Wochenende freuen“, ist sich Schäfer sicher. Nicht alle Gründungsmitglieder sind selbst Rettungsschwimmer, wie etwa Jana Ring: „Aber ich habe mir fest vorgenommen, die Prüfung so bald wie möglich abzulegen“, so die Lebensgefährtin von André Schäfer.
Doch auch ohne im Wasser aktiv zu sein, kann man die Ortsgruppe unterstützen, wie etwa Sarah Blumberg und Renée Raymund, die sich um die Buchhaltung kümmern wollen oder Debora Rottes, niedergelassene Ärztin aus Siegen, die eben der stellvertretenden Leitung der Ortsgruppe den Posten der Ortsgruppenärztin übernehmen möchte. Da DLRG-Mitglieder ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, müssen die Akteure die Kosten für ihr Equipment selbst tragen, beziehungsweise sind für Unterstützung auf Spenden angewiesen.
Gruppe hofft auf Unterstützung regionaler Unternehmen
„Allein die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) kostet rund 1 000 Euro“, berichtet Andreas Rüffler, für eine Spezialausrüstung sei es auch schnell mehr. Berechnungen zufolge schätze man den Bedarf für die Ausbildung der Ortsgruppe auf rund 11 000 Euro, um adäquates Material anschaffen sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen finanzieren zu können, sagt André Schäfer.
Nach der offiziellen Gründung hoffe man auf die Hilfe regionaler Unternehmen. Mit dem oberbergischen Unternehmer Hans Müller habe man bereits einen Sponsor gefunden, der darüber hinaus das Amt des stellvertretenden Geschäftsführers übernehmen möchte. Die offizielle Gründungsversammlung findet am Samstag, 1. Februar, auf Metabolon statt.
Wer die neue Ortsgruppe der DLRG in Lindlar unterstützen möchte, kann weitere Informationen erhalten, in dem er eine E-Mail schickt an die Adresse andre.schaefer@dlrg.de.