Zweijähriger von Zug erfasstBahnunfall von Engelskirchen hat juristisches Nachspiel
Engelskirchen – Der schreckliche Unfall, bei dem im Sommer 2019 in Engelskirchen ein zweijähriger Junge von einem Zug der RB 25 erfasst wurde, hat ein juristisches Nachspiel. Ende Januar müssen sich der heute 38-jährige Vater und sein älterer Begleiter vor Gericht verantworten. Der Tatvorwurf: gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr in Tateinheit mit fahrlässiger Körperverletzung.
Rückblick: An einem Mittwochvormittag im August 2019 waren zwei Männer mit ihren Söhnen nach Engelskirchen gefahren, um an der Agger zu angeln (wir berichteten). Wie die Polizei später mitteilte, hatten sie ihr Auto an einer Haltebucht an der L 136 in Engelskirchen-Albertsthal abgestellt. Um an die Agger zu gelangen, mussten sie das Gleis überqueren, auf dem die Züge der Regionalbahn 25 verkehren. Einen Bahnübergang gibt es dort nicht.
Zweijähriger schwebte nach Unfall in Lebensgefahr
„Bevor sie sich ins Gleisbett begeben haben, haben sie sogar noch einen Zug abgewartet, der aus Richtung Köln kam“, hatte damals eine Sprecherin der Bundespolizei berichtet. Im Anschluss sollen die beiden Männer und die Kinder aber über das Gleisbett in Richtung Loope gegangen sein, um die Schienen schließlich zu überqueren. Doch dann kam der Zug aus entgegengesetzter Richtung. Obwohl der Lokführer eine Notbremsung versuchte, erfasste der Triebwagen den Zweijährigen, der wenige Tage nach dem Unfall drei wurde.
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Das Kleinkind erlitt bei diesem Unfall schwerste Kopfverletzungen und schwebte in Lebensgefahr. Sein Vater verlor keine Zeit, trug den Jungen zurück zur Straße. Ein zufällig vorbeikommender Pkw-Fahrer stoppt, fuhr die beiden ins St.-Josef-Krankenhaus, das nur rund einen Kilometer entfernt ist.
Das Kleinkind hat den Unfall dank schneller Hilfe überlebt
Diese räumliche Nähe könnte der Grund dafür gewesen sein, dass der Junge überlebt hat. Schwerstverletzt und ohne Bewusstsein war der Kleine im Schockraum des Krankenhauses angekommen, hatte sehr viel Blut verloren, sein Blutdruck war kaum noch messbar. Ein Lungenflügel war kollabiert. Nach 50 Minuten hatte das Team den Jungen so weit stabilisiert, dass ihn der Hubschrauber in die Uniklinik Köln fliegen konnte.
Drei Monate nach dem Unfall hatte die Mutter des Jungen berichtet, dass er nach vier Wochen das Krankenhaus in Richtung Reha habe verlassen können. „Er hat noch Beeinträchtigungen auf der rechten Seite, an der Hand und am Bein. Doch erläuft, er spricht, er kann die Hand bewegen.“