Ein „geerbtes Problem“Breidenbacher Weg in Nümbrecht soll Endausbau bekommen
Nümbrecht – Es ist ein „geerbtes“ Problem, sagt Bürgermeister Hilko Redenius. In vergangenen Jahrzehnten seien Straßen in Nümbrecht oft nicht endausgebaut worden, um den Anwohnern Kosten zu ersparen und um attraktiv für Siedlungswillige zu sein. So scheint es auch im Breidenbacher Weg gewesen zu sein.
Jetzt steht dort der Endausbau an; der Verkehrsausschuss hat die Verwaltung deshalb mit der Durchführung einer Anliegerversammlung beauftragt. „Die Straße ist kaputt bis zum Abwinken“, sagt der Bürgermeister. Viele Anwohner wollten den Ausbau auch, sagte er in der Sitzung, andere seien aber dagegen. Die Anwohner werden wohl zur Kasse gebeten werden müssen, weil es sich laut Gemeinde um den erstmaligen Endausbau der Straße handelt. Das bedeute gemäß Baugesetzbuch, dass die Gemeinde keinen Ermessensspielraum habe und zwingend Anliegerbeiträge von 90 Prozent der Kosten abrechnen müsse, erklärte Bauamtschef Manfred Schneider.
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Doch einige Anlieger sind anderer Meinung. Sie sind sicher, dass die Straße schon endausgebaut worden ist. Zudem, hieß es aus der Fraktion der Grünen, sei mindestens ein Anwohner sicher, dass im Jahr 2004 der damalige Bürgermeister Bernd Hombach versprochen habe, die Anlieger müssten nicht die 90 Prozent bezahlen. Die Gemeindeverwaltung bezweifelte das allerdings in der Sitzung am Donnerstag. „Ich war damals nicht dabei, aber ich kann es mir nicht vorstellen“, sagte Bürgermeister Hilko Redenius. Es gebe auch keine entsprechenden Sitzungsprotokolle und auch sonst lägen keine entsprechenden Dokumente vor. Probebohrungen hätten ergeben, dass direkt unter der Fahrbahndecke aus Bitumen nach zwei oder drei Zentimetern der Unterbau beginne.
Anwohner hatten dem Vernehmen nach signalisiert, beweisen zu können, dass ein Endausbau stattgefunden hat. „Dann her damit“, so Redenius, „es würde mich freuen, wenn es diese Beweise gibt. (sül)